Tracht.
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von Dichtern als eine Schönheit erwähnt wird Kleid und
Hemde wurden ausgeschnitten, so dass, wie der Chronist rügt,
die halbe Brust zu sehen war. Dabei trugen die Frauen zwei
Kleider, das Oberkleid mit herunterhängenden Aermelni-ii-i) und
kürzer, so dass man das Unterkleid, und an den Seiten aufge-
schlitzt, dass man auch das Futter sah, auf dessen Wahl auch
hier Rang und Stand Einfluss hatten. Der Gürtel wurde durch
die Enge der Kleider nutzlos und daher oft fortgelassen, oft aber
auch als Schmuck doppelt, unter der Brust und über den Hüften,
genageu und dabei möglichst kostbar gemacht. Dante nennt
daher Gürtel und Halsketten den Schrecken der Väter und Ehe-
männer wer). Bei der Kopftracht machte sich eine ähnliche Ko-
ketterie des V erhüllens geltend, wie bei den Mänteln; im vier-
zehnten Jahrhundert wurden nämlich für beide Geschlechter die
sogenannten Gogeln Mode, die ihren Namen von den mönchi-
sehen Kaputzeil (cuculli) haben und wie diese den Kopf so ver-
hüllten, dass nur das dadurch eiugerahmte Gesicht zu sehen
war; sie hafteten indessen nicht immer an einem Kleide, sondern
nur an einem Kragen desselben Stoffes, der Hals und Schultern
umschloss und über den Kopf gezogen oder vorn zugeknöpft
wurde. Diese scheinbar finstere und mönehische Verhüllung
wurde aber theils durch die bunte Farbe des Stoffes, theils durch
die wechselnden und phantastischen Formen, die man daran an-
bringen konnte, ein fruchtbares Thema der Eitelkeit. Die Frauen
trugen sie zunächst in mannigfacher WVeise ausgezackt oder
Ügezattelt", dann mit langen, zuweilen zwei Ellen lang herunter
hängenden oder um Kinn und Hals geschlungeneir Zipfeln,
oder vgeknäuft", oben mit einem Knopfe zusammengefasst, oder
gesteift, dass sie sich wie Hörner auf beiden Seiten hoben, oder,
wie die Limburger Chronik klagt, „vorn zu Berge stünden über
das Haupt, als wenn man die Heiligen malet mit den Diademen";
endlich wurden sie wirklich kugelförmig. Daneben erhielten sich
dann die Schleier und Kopftücher, theils als züchtig verhüllelldc
äx
k) Strutt, Dresses, p. 73, giebt Beispiele.
w) Eine Frankfurter Kleiderordnung von 1300 verbxetet,
er als eine Elle zu haben.
1'341) Dante, Parad. XV, v. 112.
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