Grabmonumente. 609
che, heimlich ermordete Eduard H. 1326)
auf dem prachtvollen Marmorgrabe in der
Kathedrale von Gloucester, welches sein
Sohn Eduard III. ihm lange nach seinem
Tode errichten liess, steif und unbedeutend
erscheint, kann man es den: langen Zwi-
schenraume und den Ilmständen zuschrei-
Eduard III,
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ben. Allein auch Eduard III. selbst, der
Held und Liebling der Nation, ist inWest-
minster nicht viel besser fortgekomnneu.
Das breite Gesicht mit gerade herunterfal-
lendem vollem Ilaarwuchse und symme-
trisch getheiltem Barke mag ähnlich sein
und auf königliche Würde gedeutet wer-
den, aber die steif heruntergehaltenen Arme,
die zugespitzten Ilände, von denen jede
das Scepter eines seiner beiden Reiche
hielt, die schwerfälligen Falten des Ge-
wandes und die matte bewegungslose
Linie im Profil des Körpers entsprechen
wahrlich nicht der ritterlichen lebenfrischen
Weise des edlen Königs de]. Es genügt,
sein Bild mit dem Heinrichs III. 1272)
zu vergleichen, um den Rückschritt zu er-
messen, den die englische Kunst in hun-
dert Jahren gemacht hatte. Richard II.
liess gleich nach dem Tode seiner geliebten
Gemahlin Anna (1394) das gemeinsame
Grab errichten, Welches man im Chore der
Westminsterabtei sieht; schon im April
des folgenden Jahres wurden Contraete
mit den Maurern, Welche den Unterbau
von Marmor, und den „Kupferscl1mieden"
1') Auch die kleinen Erzstatuen der Familienglie-
der des Königs an seinem Grabe (abgebildet bei
Carter a. a. O. Taf. 62) sind sehr steif und nur
durch ihre Tracht interessant.
Heinrich III.
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