Grablnonumente.
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also in einer Tracht erschienen, welche freiere Bewegung ge-
stattete und den Bau des Körpers einigermassen durchsehen liess,
gab man ihnen auch in England freiere, oft sogar ziemlich ge-
waltsame Wendungen. Jetzt, wo die steife Kleidung, die wat-
tirten oder ledernen VVappenröcke, die starren Arm- und Bein-
schienen schon im Leben die Bewegungen hemmten, und nur
starre Formen zeigten, wurden auch die Grabbilder steifen Dazu
kam, dass man in England den modischen Schmuck der ritter-
lichen VVafTen, die Rosetten, Buckelu, Streifen, Nägelköpfe an
den gesteppten Kleidern und an den Wlehrgehängen noch stei-
gerte und manche spröden und ungefälligen Formen beibehielt.
Namentlich ist die l-lalsberge (camail), das Stück Kettenharnisch,
welches vom Helmrande auf die Schulter herabgeht und Hals
und Nacken schützt, hier sehr viel grösser und steifer als auf
den Gräbern des Continents, so dass sie das Gesicht bis nahe an
die Augen umhüllt und statt des Halsansatzes iinr eine starre
konische Linie zeichnet, die mit der schlanken Eleganz der übri-
gen Rüstung stark contrastirt. Ebenso wie
die Ritter erscheinen ihre Damen immer in
i vollem Costum und mit steifer Pracht. Ihre
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qä i_ uig zugenesteltcn Leibclien odei Kleider
a. umschliessen die Brust eben so fest und
mA glatt, wie die männlichen Wlappenröcke
B; und lassen nichts von dem natürlichen Kör-
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_ lslä '41 perbau erkennen, der Schmuck, namentlich
das Diadem des Hauptes, die Halsbänder,
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die Edelsteine als Besatz am Leibchen, die
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z: St" Rosetten welche den Mantel halten weben
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ebenso eckige spröde Formen wie die Rü-
stung, und das Haar ist stets von einem
l, Netze oder einer Haube von schwerem
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l Ä Goldstoff umschlossen so dass es an den
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1 Seiten und im rechten Winkel mlt dem
.2: "a: Diadem entweder dicke Knollen bildet oder
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(i? wie eine steife Masse geradlinig neben dem
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qm" Gesicht herunterhaiigt. Dieser bizarre Putz
S" Humvhmy Lmlebmß" nimmt dann im Laufe der Epoche bei bei-