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Englische
Kunst.
die Mitte des vierzehnten Jahrhunderts finden wir wohl noch
Gestalten, welche jenen nahe kommen und, wenn auch nicht
Meisterwerke ersten Ranges, doch noch sehr lebendig und indi-
viduell, einfach und würdig sind, wie das des Grafen von Pem-
broke, Aymer de V alence 1323), in der Westminsterabtei.
Auch finden wir andere, welche, wie das Grab eines Ritters in
der Kirche von Ash (Kent) oder die Gräber mehrerer früh ver-
storbenen Kinder Eduards lII., des Wil-
helm von Hatfield in der Kathedrale von
f, York, des Wilhelm von WVindsor und
v- l der Blanche de la Tour in der XVestmin-
I sterabtei durch zarte Auffassung und jene
5 speciiisch-englische, in den Wandgemäl-
den bemerkte XVeichheit der Linie einen
Reiz erhalten i). Auch diellielieffiguren
an dem prachtvollen Percyschreine im
Münster von Beverley gehören noch zu
den besseren Leistungen. Allein diese
anziehenden Erscheinungen sind Aus-
5' nahmen, während die meisten Grabbilder
g r, schon aus dem zweiten Viertel des Jahr-
f hunderts zwar sehr fleissig gearbeitet,
5:" aber von stets zunehmender Steifheit und
z, Ausdrnckslosiglaeit sind und in Bezie-
m)? hung sowohl auf Lebendigkeit als auf
r-irläära stylmässige Behandlung den Werken
Wilhelm von Hatfiel-l- der vorigen Epoche und den gleichzeiti-
gen des Continents entschieden nachstehen. Zum Theil mochte
zu dieser ungünstigen Veränderung die jetzt aufkommende enge
Bekleidung beitragen, deren nachtheiligen Einfluss wir auch in
anderen Ländern wahrnehmen. So lange! die Bitter auf ihrem
Grabe, wie noch Aymer de Valence, in dem ziemlich weiten
Kettenharnisch und mit dem leichten faltigen, durch den Gürtel
zusammengehaltenen und unterhalb desselben offenen Oberkleide,
ien vor-
of Great
"Ü Die-hiernächst folgenden Abbildungen sind sämmtlich nach 1
trefflichen Zeichnungen von Stothard in seinen Monumental eftlgies
Britain, 1817. Vgl. daselbst auch Taf. 48. 61. 69. 79.