Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Die Spätzeit des Mittelalters bis zur Blüthe der Eyck'schen Schule (Bd. 6 = [2], Bd. 4)

Elftes 
Kapitel. 
Malerei 
und 
Plastik 
in 
England. 
Die darstellenden Künste in England hatten ungefähr dasselbe 
Schicksal wie in Frankreich; im Anfange der Epoche blühend 
und auf ihrer Höhe sind sie am Ende derselben abnehmend und 
im beginnenden Verfalle. Aber die Ursachen sind verschieden; 
dort glaubten wir sie in der nach langer künstlerischer Thätigkeit 
eintretenden Ermattung zu entdecken, welche sich in der Archi- 
tektur in ganz gleicher Weise äusserte und deren Folgen durch 
das Kriegsunglück und den überwältigenden Einfluss der nieder- 
ländischen Schule beschleunigt wurden. Hier kann von Ermat- 
tung nicht die Rede sein; diese Künste hatten erst vor Kurzem, 
imter der Regierung Heinrichs III. (j- 1307) einen höheren Auf- 
schwung genommen, die Gunst einer siegesfreudigen, ritterli- 
chen Nation und die Vorschule und Anregung einer blühenden 
schmuckreichen Architektur kamen ihnen zu Statten. Auch er- 
reichten sie erst im Beginne der gegenwärtigen Epoche ihren 
Höhepunkt und ihre nationale Selbstständigkeit. In der vorigen 
Epoche hatten fremde Künstler den Anstoss gegeben, deren Auf- 
fassung auf ihre ersten brittischen Schüler überging; jetzt bildete 
sich unter den Händen einer jüngeren Generation ein eigenthüm- 
lich englischer Typus. Zwar verschmähete England niemals die 
Hülfe des Auslandes; Kunstwerke gewisser Gattungen, z. B. 
gravirte Erzplatteir wurden aus der Fremde bezogen, und es 
scheint, dass einzelne italienische Maler, welche auch jetzt ihr 
Glück in der reichen Insel suchten, Aufträge zu 'l'afelbildern er- 
hieltenik). Allein das gehörte zu dem lebendigen künstlerischen 
 Die Beispiele unten.
	        
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