552
Französische
Sculptur.
. ' i: '
und seinem Neffen zuschreiben Diesen Sacliverlialhdentet
auch wirklich schon die erwähnte lnsclirift an, indem sie dem
Meister Ravy nur den Anfang der neuen Geschichten zuschreibt,
so dass jedenfalls damals schon altere vorhanden waren, zu
welchen gewiss die ohnehin durch die grossen Aufgaben des
r _
Lettners von den sndlichen geschiedenen Dursutelliingen der lNord
Seite gehörten. Wir haben also hier eine guiistigerGeäegeiIilileit,
. . s
die stylistisclien Veranderungen in der eisten Ilal te e a i
hunderts zu studiren. Ich glaube
"MNxIZJNI-x
I Rkfexw, X nicht, dass der Vergleich zu Gun_
Mir; XX l, sten des neueren Meisters ans-
727 Ü, Ü -1' Y I) ,
"i, xi fallen wird. Seinem Fleisse, sei-
{J
an "i" JE i] ner Sorgfalt, der Ausfuhrung,
s, 1x KEÄNJ, 1 [F] besonders derSauberkeitdei-De.
(Ü; [j 1b (fjgu M], K; f tails muss man Gerechtigkeit
w," ÄI-i J .
{I'll lil q;ä"fi ) 1! widerfahren lassen; er zeichnet
(J- xpx: Ixflggljd-l l .d t ] 'n'
ß es"; i; f] correctei , oi ne rege massigei,
31.7; 1', -,f v," '51 U
WJAXX i vermeidet elles Dunkle und man
k? K ehe Verstosse, die unscrnil mo-
Ffy N f, (i. lli. f" deriien Auge" bei den afereii
l xi" Meistern anstossig werden kon-
f nen; er übertrifft diese in der
whiiii" 5x: )
l irr- -4 heiteren Anmutli dei genrunti-
Chorsehi-anken vonN.D. von Paris. Nordseite. gen Nebenfiguren. Aber lll poe-
a) Nur Viollet-le-Duc und Guilhermy, beide an den angeführten Orten,
haben sich in diesem Sinne und zwar mit grosser Bestimmtheit, aber ohne
nähere Erörterung ausgesprochen. Ob sie urkundliche Beweise für diese, aller-
dings schon durch das Stylistische vollkommen begründete Annahme haben,
ist mir unbekannt. Abbildungen der Reliefs zum Theil bei Gailhabaud a. a,
0., der nördlichen bei E. Leconte N. D. de Paris, beider Seiten in Lassus et
Viollet-le-Duc, Monographie de N. D. de Paris et de sa nouvelle sacristii-r
Aus dem letzten Werke sind die beiden beigefügten Abbildungen entlehnt.
Die erste, den älteren Reliefs angehörig, zeigt König Herodes auf seinem
Throne, indem er, durch Eingebung des Teufels bestimmt, den Kindermord
anordnet, richterlich das rechte Bein über das linke geschlagen, die zweite, der
Südseite und den neueren Reliefs angehörig, Christus nach der Auferstehung
den Frauen erscheinend. Die steife Gorrectheit der neueren Arbeit in Vergleich
mit der freien Linienführung der älteren ist schon in diesen Beispielen und
noch viel mehr vor den Originalen oder bei Betrachtung des Ganzen einleuchtend.