Miniaturen.
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des vierzehnten Jahrhunderts fast unverändert erhielt. Ein um-
fangreiches WVerk dieser Art ist das dreibänilige Leben des h.
Dionysius in der grossen Bibliothek zu Parisyt), welches zufolge
des Dedicationsblattes dem König Philipp V. von Frankreich
überreicht wurde und also seiner Regierungszeit (1316 1322)
angehört. Die Zeichnung der kleinen, auf 'l'apetengrunil von
gothischen Spitzsäulen eingerahmten Bildchen ist zierlich und
fein, die Haltung mässig ohne übertriebenen Schwung und ge-
waltsamen Ausdruck, die Modellirung sorgsam und die Farbe
zart. Gott V atcr reicht aus rosenrother Wolke die Hand und
selbst die Greise haben noch eine weibliche jugendliche Grazie.
Aber in diesem Tone geht es auch ununterbrochen fort; selbst
die Darstellung der Engelehöre, der Glanzpunkt im Leben des
Areopagiten, macht davon keine Ausnahme; sie sind alle gleich
gebildet und nur durch Beischriften und Attribute unterschieden.
Dieselbe zierliche aber eigentlich leere Weise finden wir in einer
grossen Zahl von nicht datirten lilanuscriptcn; so in einem Tri-
stan, in dem allegorischen Pelerinage de la vie humaine (Mss.
Franc. 7187 und 7210) und in der wegen der grossen Zahl ihrer
Vignetten schon oben erwähnten Bilderbibel nro. 6829 in der
grossen Pariser Bibliothek; in einem lateinischen Psalter in der
Bibliothek des Seminars zu Padua, welches von der im Jahre
1413 verstorbenen Aebtissin des St. Peterskloster demselben
vermacht wurde, in dem Leben des h. Ludwig in der öffent-
lichen Bibliothek zu Bern, in einem Breviarium in der städtischen
Bibliothek zu Nürnbergävk) u. s. w. In den „Voeux du Paon" in
der Pariser Bibliothek (Suppl. Franc. 254] mit dem Datum von
1340 und in den anmuthigeren Malereien des „l{omau du bon
roi Alexandre" in der Bodleyanischen Bibliothek zu Oxford itfliik),
welche nach ausführlicher Inschrift im Jahre 1344 durch Johann
de Grise vollendet wurden, ist dieser Styl noch unverändert. In
einem reichen Codex des Romans der Rose, den der grosse Bü-
k) Mss. franq. 7953-55. Vgl. Waagen K. u. K. M. in England und Paris
III, 303, wo auch die meisten der übrigen, oben angeführten Manuscripte der
Pariser Bibliothek beschriebun sind.
ü] Vergl. Waagen, Deutschland I, 273.
Kleine Abbildungen daraus bei Dibdin, Decarrlerone I, 198.
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