Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Die Spätzeit des Mittelalters bis zur Blüthe der Eyck'schen Schule (Bd. 6 = [2], Bd. 4)

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Decennium des fünfzehnten Jahrhunderts entstanden sein ü), 
zeigt aber in seinen meistens einzelnen, auf Tapetengrund und 
ohne Federzeichnung ganz mit dem Pinsel ausgeführten Figur- 
4'] Die sehr ausführliche Inschrift, von derselben Hand in den Text ge- 
schrieben, bezieht sieh auf den Psalter des h. Augustinus und referirt, dass 
Bischof Gerhard von Hildesheim „unse geystlike Vater", und auch ein anderer 
Bischof, der Weihbischof "unseres Herrn von Hildesheim", Herr Hilmßr von 
Saldern, den frommen Lesern dieses Psalters einen vierzigtägigen Ablass zu- 
gesagt habe. Dieser Hilmar von Saldern wird (nach gütiger Mittheilung des 
Herrn Dr. Kratz, bekanntlich genauen Kenners Hildesheimischer Urkunden) 
zuerst im Jahre 1410 genannt, nachdem Bischof Gerhard bereits 1398 gestorben 
war. Wahrscheinlich ist daher der Codex nach 1410, jedoch so nahe daran 
gefertigt, dass der Verfasser der Notiz und die Mehrzahl seiner Zeitgenossen 
den Bischof Gerhard noch gekannt und als ihren geistlichen Vater im Andenken 
hatten.  Die beigefügte Abbildung ist in der Grösse des Originals.
	        
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