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Schule
VOll
Nürnberg.
und Schatten entsprechen ganz der bisherigen Tradition. Auch
die Auffassung ist noch die ideale, der Ausdruck ernst und ge-
messen, die Körperbildiing schlanker als in der Wirklichkeit.
Jene conventionelle weichliche Biegung, der sein Vorgänger an
den Statuen im Inneren allzu sehr nachgegeben hatte, hat er zwar
beharrlich vermieden, aber das Mittel einer völlig ungezwungenen
Haltung noch nicht gefunden; seine Gestalten stehen sämmtlich
auf etwas aus einander gestellten,
x W parallel gehaltenen Beinen in ruhi-
F ger orderansiclit, und" erinneren
lll dieser Beziehung an die Bitter
des, dem freilich sehr viel späteren
holner Dombilde, nur dass diese
Wiederholung bei der Schlankheit
ifyi l der Gestalten und den lan en Ge-
1451.! ihlili "ihP-"ili g
u j l wandern nicht so unangenehm auf-
A7; 1W,t fällt, wie bei den iintersetztenkriege-
rischen Jüngliiigen des Gemäldes.
, V Alm Uebri en zeigen aber unsere
i Statuen eiäe genaiiaiere Beobachtung
der Natur; die Verhältnisse sind
N richtiger als bisher, der Knochenbau
w ist überall durchgefühlt, die Arme
i "hat! und Hände sind naturgemäss ge-
k w! "t 511., halten und die Gesichter haben nicht
blos regelmässige, sondern auch
M! individuelle und in gßwissem Grade
Ff charakteristische Züge. Vorzugs-
xi Weise gelungen sind die gi-össeren,
stehenden. lfropheten und Apostel,
"v. j?- " welche mit ihren ernsten, sinnendeii
3,5l Mienen, mit dem schlichten, zu-
l rückgelegten Irlaupthaare, dem wal-
x 2 k, lendeii Barte und dem vollen Falle
der Gewandung wirklich eine ge-
vorhdnjder"enlfir'dje ggmberg. heimnissvolle, priesterliche Würde
haben. Auch den kleineren sitzen-