Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Die Spätzeit des Mittelalters bis zur Blüthe der Eyck'schen Schule (Bd. 6 = [2], Bd. 4)

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Schule 
VOll 
Nürnberg. 
und Schatten entsprechen ganz der bisherigen Tradition. Auch 
die Auffassung ist noch die ideale, der Ausdruck ernst und ge- 
messen, die Körperbildiing schlanker als in der Wirklichkeit. 
Jene conventionelle weichliche Biegung, der sein Vorgänger an 
den Statuen im Inneren allzu sehr nachgegeben hatte, hat er zwar 
beharrlich vermieden, aber das Mittel einer völlig ungezwungenen 
Haltung noch nicht gefunden; seine Gestalten stehen sämmtlich 
  auf etwas aus einander gestellten, 
 x W  parallel gehaltenen Beinen in ruhi- 
F    ger  orderansiclit, und" erinneren 
 lll dieser Beziehung an die Bitter 
 des,   dem freilich sehr viel späteren 
  holner Dombilde, nur dass diese 
   Wiederholung bei der Schlankheit 
ifyi    l der Gestalten und den lan en Ge- 
 1451.! ihlili "ihP-"ili    g 
u j  l     wandern nicht so unangenehm auf- 
   A7; 1W,t  fällt, wie bei den iintersetztenkriege- 
  rischen Jüngliiigen des Gemäldes. 
,  V Alm Uebri en zeigen aber unsere 
  i Statuen eiäe genaiiaiere Beobachtung 
  der Natur; die Verhältnisse sind 
 N    richtiger als bisher, der Knochenbau 
   w  ist überall durchgefühlt, die Arme 
 i "hat! und Hände sind naturgemäss ge- 
k w! "t 511., halten und die Gesichter haben nicht 
      blos regelmässige, sondern auch 
   M! individuelle und in gßwissem Grade 
 Ff    charakteristische Züge. Vorzugs- 
xi     Weise gelungen sind die gi-össeren, 
   stehenden. lfropheten und Apostel, 
"v. j?- " welche mit ihren ernsten, sinnendeii 
3,5l  Mienen, mit dem schlichten, zu- 
  l rückgelegten Irlaupthaare, dem wal- 
  x 2  k, lendeii Barte und dem vollen Falle 
 der Gewandung wirklich eine ge- 
vorhdnjder"enlfir'dje  ggmberg. heimnissvolle, priesterliche Würde 
haben. Auch den kleineren sitzen-
	        
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