Paradiesesbilder.
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am Boden sitzen und mit einem Dritten, der sich zu ihnen an
einen Baum gelehnt hiuabbiegt, sprechen. Maria goldgelben
Haars in Weissem Gewande und blauem Mantel liest im Gebet-
buche mit anmuthigster Eingebung, während das Kind auf der
von einer Heiligen ihm hingehaltenen Zither mit zarter Hand
spielt und einige Jungfrauen Kirschen pflücken oder Wasser ho-
len. Es ist eine Paradiesesfreude von unschuldigster Phantasie
lieblich ausgemalt. Aehnlich aber einfacher sind einige andere
Bilder in kölnischen Privatsammlungen, so bei Dr. Dormagen
eine Maria mit der Krone im grauen Mantel, vor der das Kind
im Grase mit Blumen spielt, bei Merlo eine andere, Welche das
auf weissem Tuche im Grase liegende Kind anbetet und eine
kleine stehende Jungfrau mit dem Kinde ab), bei Weyer ein ähn-
liches kleines Bild; endlich und besonders in "der Buhlschen
Sammlung eine anmuthige Verkündigung und ein reizeudes mi-
niaturartiges Bild, Maria mit dem Kinde schon in reicheren" Ge-
sellschaft, Petrus und Paulus, die beiden Johannes, dann St. Georg
und sieben weibliche Heilige, alle in verschiedenen Gruppen,
symmetrisch aber (loch mit feinen Abwechselungen um die Jung-
frau gnlppirtiiig-i), das Ganze in gelber lichter Färbung mit der
leichten idealen Modellirung dieser ersten Generation. Daran
reihen sich dann mehrere Bilder der Moritzkapelle in Nürn-
berg iid-dß), namentlich vier Apostel, schlanke, hüftenlose Gestal-
ten mit röthlichem Lockenhaar, dann zwei einzelne weibliche
Heilige und endlich besonders das überaus liebliche Bild der
Jungfrau mit dem Kinde, das hier eine Erbsenblüthe hält, lebhaft
crinnernd an das ähnliche des Kölner Museums.
Wir können die Meister aller dieser Bilder, obgleich sie aus
verschiedenen Werkstätten hervorgegangen sein werden , unter
dem Namen der Schule des Meisters Wilhelm zusammen-
fassen, weil sie im XVesentlichen noch auf demselben Stand-
punkte stehen, den schon der älteste dieser Reihe, der Meister
des Clarenaltars einnahm. Es ist dieselbe Stufe der Ideali-
1855, s.
m) Abgebildet in Merlo's Nachtrage.
w) Schon von Lübke im Deutschen Kunstbl. 1855,
r-lml Abweichungen beschrieben.
w") N. 14, 1, 8. Vergl. Waagen Künstler u. Krmstw.
157 mit unwesent-
Dld.
168-
473.