Bayern.
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betrieben wurde, dass 1422 schon die Kanzel, 1424 der Hoch-
altar errichtet, und der 1432 begonnene Thurm 1472 schon bis
zum Dache gefördert war, wenn er auch erst im folgenden Jahr-
lnmdert vollendet wurde. Auch den Meister des Baues kennen
wir, Hans Steinmetz, ein in dieser Gegend sehr beliebter Ar-
chitekt, der hier begraben und auf seinem Grabsteine (1432)
auch noch als Meister mehrerer anderer Kirchen, namentlich des
Spitals in Landshut selbst und der Kirchen von Salzburg, Oettin-
gen, Straubing und Wasserburg bezeichnet wird. Die Anlage
ist sehr einfach; drei Schiffe gleicher Höhe, von schlanken, sechs-
eckigen Pfeilern getrennt, aus denen ohne Kapitäle die Gurten
der Netz- und Sterngewölbe hervor-wachsen, ohne KreuzschiH,
wohl aber mit Kapellen zwischen den nach" innen gezogenen
Strebepfeilern, endlich der Chor einschiffig mit drei Polygon-
seiten geschlossen. Um so bedeutender sind die Dimensionen, die
Länge 309 F uss, die Breite mit Einschluss der Kapellen 100
Fuss, die Höhe bis zum Gewölbeschluss fast dieser Breite gleich-
kommend (99V2 Fuss), selbst die Fenster im Schiff 46, im Chor
64 Fuss hoch; lllld dabei ist der Meister seines Calculs so sicher
gewesen, dass er seinen Pfeilern nur eine Stärke von drei Fuss
im Durchmesser gab. Aber freilich fehlt ausser dem hochgele-
genenMaasswerk,
das gerade nicht
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