Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Die Spätzeit des Mittelalters bis zur Blüthe der Eyck'schen Schule (Bd. 6 = [2], Bd. 4)

Sachsen. 
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heres Interesse erregt. Sie hat nämlich ein Kreuzschiff, das ganz 
nach alter Regel ungefähr die dreifache Breite des Mittelschiffes 
enthält, zugleich aber ein fünfschifliges Langhaus, dessen 
Aussenmauern mit der Facade des Kreuzschilfes in einer Flucht 
liegen. Da die aus romanischer Zeit stammende Vorhalle den 
drei mittleren Schiffen entspricht und mithin die Breite einer äl- 
teren Kirche angiebt, welche nach gewöhnlicher Anordnung ein 
Kreuzschilf von der Breite des gegenwärtigen haben musste, 
wird man vermuthen dürfen, dass dieses auf alten Fundamenten 
ruht, welche der Meister bei der beabsichtigten Erweiterung und 
hallenförmigen Umwandelung des alten Baues sehr geschickt 
benutzt hat. Die Höhe der einfachen Kreuzgewölbe (unter dem 
Schlusssteine 64 Fuss) ist mässig aber genügend, die Pfeiler 
sind sehr schlanker und eleganter Bildung mit vier kräftig vor- 
tretenden grösseren und acht kleineren Diensten bei tiefer Aushöh- 
lung des Kerns, die leichten Blattkapitäle, die dreitheiligen Fenster 
mitgeometrischem Maasswerk sind sehr reiner Form, und der 
ganze weite Raum mit seinen mannigfachen Durchsichten ist durch- 
aus würdig und harmonisch. Der einschiftige, dem Mittelschiife 
vorgelegte Chor schliesst nach ziemlicher Länge mit fünf Seiten 
des Achtecks, während sich den beiden nächsten Seitenschiffen
	        
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