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Deutsche
Gothik.
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Dom zu Mm" gend selten; nur die Klo-
sterkirche zu Cleve und die vielleicht erst nach dem Ablaufe
dieser Epoche entstandene Stiftskirche zu Calcar sind als SOlChe
zu nennen. Noch Weniger konnte man sich in den südlicheren
Rheinlanden dazu entschliessen, so dass die beiden dieser Epoche
angehörigen Beispiele St. Thomas in Strasburg (1313-
1330) und St. Stephan in Mainz (1317) ganz vereinzelt da-
stehen. Beide sind von edler Ausführung, mit schlanken, Wohl-
gegliederten Rundpfeilern und guten Maasswerkfenstern, die
Kirche von Mainz durch ihre Verhältnisse an hessische oder
westphälische Kirchen erinnernd, so dass eine Herleitung von
denselben nicht unwahrscheinlich ist "Ü.
Der Gegensatz von Rheinland und Westphalenw), den wir
schon früher wahrnahmeia, tritt in dieser Epoche noch stärker
4') Schneegans, Peglise de St. Thomas a Strasbourg. Golbery, Antiqu.
de PAlsace, p. 87, pl. 20. Moller, Band I,.Taf. 38. Kallenbach, Taf. 54.
Von der Kirche zu St. Wende! (Schmidt, Trierische Alterth. Lief. 3, Taf. S, 9,
und Kugler kl. Sehr, II, 225) kann wohl nur der einschifßge Chor aus der
Zeit bis 1360 stammen, während der Styl der gleich hohen Schiife des Lang-
hauses der allerspätesten Zeit der Gothik, vielleicht schon dem sechszehnten
Jahrhundert, angehören dürfte.
23) Vergl. Lübke's Werk über Westphalen, und Tappe, Alterthümer der
Stadt Soest, Essen 1823, der für seine Zeit sehr gute Bemerkungen und Zeich-
nungen giebt. Was sieh nicht bei beiden Schriftstellern iindet, beruht auf
meiner eigenen Anschauung.