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Deutsche
Gothik.
Besonders war die Verdunkelung der pyramidalischen Form
des Heimes ein Versloss gegen das "gesunde architektonische
Gefühl. Hatte er in seiner (lurchbrochenen Gestalt auch nicht
mehr die Bedeutung eines wirklichen schützenden Daches, son-
dern nur die ästhetische des höchsten Abschlusses, so war doch
schon eben dadurch bedingt, dass er die Form des Abschlusses
erhalte, welche nach den Principien des Styles an allen übrigen
'l'heileii vorkam, und es War gerade an dieser Stelle eine ver-
letzende Willkülir, wenn man sie anders gestaltete. Allein die
4„ pyramidalische Form war für den
6: jetzigen Geschmack zu einfach,
man forderte Abwechselung und
die noch erhaltenen Aufrisse ver-
schiedener Bauliütten, besonders
der Strasbiirger, zeigen, wie viel-
fache, wie abenteuerliche Ent-
t tlglhilälill Würfe aufgestellt wurden Es
Wxyiil" grill, kam dazu, dass der Geschmack
Jiflilf sich immer mehr von der einfa-
chen geraden Linie abwandte und
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.2 w; 29393511 OilänCOHEXtFIUf-bißlgelldß
l e. a e man den
Poitalen, Fenstern, Tabernakeln
i. u; s. w, statt der einfachen Spitz-
v" giebel geschweifte Spitzen gege-
i, f, ben, so war es ganz coiisequent,
Äirkiißfßißin: E5 Will]. dass man auch den Thurm nach
Ww-i Hi" diesem Gesetz behandelte. Ge-
n lii wöhnlich gab man daher denAiis-
l i. um sßnßniendel-Pyranlide,
l sie beibeliielt, eine leichte Schwei-
{Jf-Ilfwnv, fung, wie dies z. B. am Münster
f! hat! Ü, von Basel vorkommt; daneben
l Q llläbiliißlxijäält kamen aber auch andere Bil-
Maria am Gestade zu Wim dungen vor, namentlich kiippel-
förmige. S0 hat an St. Maria am
1') Vergl. die von C. W. Schmidt herausgegebenen Originalzeichnungen.