Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Die Spätzeit des Mittelalters bis zur Blüthe der Eyck'schen Schule (Bd. 6 = [2], Bd. 4)

260 
Deutsche 
Gothik. 
Besonders war die Verdunkelung der pyramidalischen Form 
des Heimes ein Versloss gegen das "gesunde architektonische 
Gefühl. Hatte er in seiner (lurchbrochenen Gestalt auch nicht 
mehr die Bedeutung eines wirklichen schützenden Daches, son- 
dern nur die ästhetische des höchsten Abschlusses, so war doch 
schon eben dadurch bedingt, dass er die Form des Abschlusses 
erhalte, welche nach den Principien des Styles an allen übrigen 
'l'heileii vorkam, und es War gerade an dieser Stelle eine ver- 
letzende Willkülir, wenn man sie anders gestaltete. Allein die 
4„ pyramidalische Form war für den 
6: jetzigen Geschmack zu einfach, 
 man forderte Abwechselung und 
 die noch erhaltenen Aufrisse ver- 
 schiedener Bauliütten, besonders 
 der Strasbiirger, zeigen, wie viel- 
 fache, wie abenteuerliche Ent- 
t tlglhilälill Würfe aufgestellt wurden  Es 
 Wxyiil" grill, kam dazu, dass der Geschmack 
  Jiflilf sich immer mehr von der einfa- 
   chen geraden Linie abwandte und 
   i'_    ' 
.2    w; 29393511 OilänCOHEXtFIUf-bißlgelldß 
  l e. a e man den 
  Poitalen, Fenstern, Tabernakeln 
i. u; s. w, statt der einfachen Spitz- 
v"     giebel geschweifte Spitzen gege- 
i,   f,  ben, so war es ganz coiisequent, 
Äirkiißfßißin:  E5 Will]. dass man auch den Thurm nach 
    Ww-i Hi" diesem Gesetz behandelte. Ge- 
n    lii wöhnlich gab man daher denAiis- 
l   i. um   sßnßniendel-Pyranlide, 
l  sie beibeliielt, eine leichte Schwei- 
{Jf-Ilfwnv,     fung, wie dies z. B. am Münster 
f!  hat!  Ü, von Basel vorkommt; daneben 
  l Q  llläbiliißlxijäält kamen aber auch andere Bil- 
 Maria am Gestade zu Wim  dungen vor, namentlich kiippel- 
förmige. S0 hat an St. Maria am 
1') Vergl. die von C. W. Schmidt herausgegebenen Originalzeichnungen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.