Choranlage.
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der in Botzen in Tyrol ist auch der äussere Schluss wie der in-
nere dreiseitig.
In mehreren Fällen hält die Anlage gewissermaassen die
Mitte zwischen dem Umgange, und dem einfachen Schlusse durch
eine rechtwinkelige oder polygonfdrmige Mauer. Dahin gehört
die in den Ländern des Ziegelbaues nicht ganz seltene Anord-
nung, dass das Mittelschiff mit einer rechtwinkeligen, die Seiten-
schiffe aber mit einer diagonal gestellten Wand abschliessen, so
dass das Ganze einen dreiseitigen, aber wegen der grösseren
Breite der mittleren Seite sehr schwerfälligen Abschluss giebf.
Dagegen findet sich an der Marienkirche zu Prenzlau ein
sehr sinnreicher Versuch der Verschmelzung des Polygon-
schlusses mit der geraden Schlusswand. Jedes Schiff hat näm-
lklarienkirche zu Prenzlau.
lieh seinen Polygonschluss, aber alle mit gleicher Tiefe, indem
die Nische des Mittelschiffes dreiseilig aus dem Aehtecke, jedoch
mit verkürzten Schenkeln und also sehr flach, die der Abseiten
zweiseitig und so gebildet ist, dass ihre Ostspilze mit der
Schlnssseite des Mittelschides in derselben Linie liegt, wodurch
es denn möglich geworden ist, diese verschiedenen vertretenden
'l'l1eile im Aeusseren durch Bögen zu verbinden, ihnen ein ge-
meinsames Dach und einen gemeinsamen rcichgeschmückten
Giebel zu geben und so die V ortheile der einfachen rechtwinke-
ligen Sehlnsswand mit der Mannigfaltigkeit eines reichen Poly-
gonschlusses zu verbinden In zwei Fällen endlich, beide Male in
Oesterreich, an Cistercienserkirchen und unter dem Einflusse der
a) Kallenbach Taf.
sind unten zu erwähnen.
Andere
Vorzüge
dieses
glänzenden Baues