Choranlage.
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Anlagen sind die Wiesenkirche und (mit geringer Abweichung)
die Petrikirche in Soest, die Marktkirche zu Hannover u. aß).
Auch findet sich die Anlage der erweiterten Chornische mit
sieben Seiten des Zehnecks doch ohne N ebenchöre, einige Male
in Ziegelbauten, so an den Johanniskirchen zu Brandenburg und
zu Stettin, und in der Klosterkirche zu Berliniti), überall bei
einer einschiffigen Anlage dort der ganzen Kirche, hier Wenig-
stens des Chores. Am Münster zu Aachen hat der Chor sogar
neun Seiten des V ierzehnecks.
Eine noch reichere und im Aeussern der Wirkung des Ka-
pellenkranzes noch näher kommende Erscheinung giebt dann jene
Art des Chorschlusses, von der ich schon in der vorigen Epoche
(Bd. V, S. 548] gesprochen habe und die sich von der bisher ge-
schilderten dadurch unterscheideßdass die Seitenkapellen nicht
wie dort. der Chornische parallel, sondern diagonal gestellt sind,
so, dass ihre Grundlinien der Diagonale der Seitengewölbe ent-
sprechen. Auch in der gegenwärtigen Epoche wurde diese Form
wiederholt; wie St. Victor in Xanten haben auch St. Martin in
Ypern und der Dom zu Kaschau in Ungarn je zwei, und wie die
Kirchen von Oppenheim und Ahrweiler, ausser der früher er-
wähnten von St. Gengoul in Toul noch St. Nicolaus zu Anclam
in Pommern und St. Lambertils zu Münster (diese jedoch in un-
vollständiger Ausführung) je eine diagonal gestellte Kapelle auf
jeder Seite des Chors Kapellen und Chor sind hier keines-
Wegs immer aus demselben Polygone und mit gleicher Seiten-
zahl, sondern maunigfach verschieden aus dem Zehnecke und
Achtecke zusammengestellt, und dies, sowie die grössere oder
i") Lübke, Westphalen, Taf. XXI und V. Mithof, Archiv für Nieder-
sachsens Kunstgeschichte, Heft 1.
2'] Adler, mittelalterliche Backsteinbauwerke, Taf. XIX. Kallenbach,
Chronologie, Taf. 59. Kugler, kl. Sehr. I, 102. Atlas Taf. 56, Nr. 7, eine
Innenansicht der Berliner Kirche.
'33) St. Martin in Ypern bei Schayes, Hist. de PArch. en Belgique II, 58.
Der Dom zu Kaschau in Ungarn in den Mitth. d. k. k. Centr. 00mm. II, 241.
St. Nicolas in Anclam bei Kallenbach Taf. 59, und Kugler kl. Sehr. I, 723.
St. Lamberti zu Münster, Lübke Westphalen Taf. 23. Nach Grille de Beuzelin,
Statistique monum. du Däp. de 1a Meurtha (Paris 1837) hat auch die Kirche
St. Martin zu Pont-ä-Mousson (1354) in Lothringen eine ähnliche Choranlage.