Fenstermaasswerk.
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menden Reihenik). Aber im Ganzen herrscht doch hier eine
ganz andere ldeenverbindung wie in Frankreich und England,
und man würde, wenn man unserem lilaasswerk eine den dorti-
gen Bezeichnungen analoge geben wollte, statt von fliessendem
oder flammendem, eher von strahlenförmigem sprechen müssen.
Dabei ist es denn sehr merkwürdig, dass sich, vielleicht in Folge
jener wiederholten Verwendung von grösseren Kreisen innerhalb
des Spitzbogens, sehr frühe auch die Neigung zur Verwendung
einzelner Halbkreisbögen zeigt. Namentlich ist dies bei jenen
sternartigen Figuren der Fall, die man, damit ihre Gestalt nicht
durch die Vermischung mit den Arcaden verdunkelt würde, von
denselben dadurch trennte, dass
man auf sie einen umgekehr-
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(w! k w; benachbarten Arcaden durch
i? n, 112 W einen Halbkreisbogen, was-
W allerdings bequem war, aber
Hi, L. auch dem_ Fenster etwas Ge-
Lambemkirche zu Munmh drücktes gab. Dies findet sich
zum Beispiel an dem Maass-
Werk des Rathhauses zu Braunschweig, das freilich in einer an-
deren Beziehung noch viel merkwürdiger ist. Die Pfosten be-
giunen hier nämlich nicht am Boden der Oeifnung, sondern Wer-
den ziemlich hoch über demselben von einem durch die ganze
Breite gezogenen, gewissermassen in der Luft schwebenden
Halbkreisbogen getragen. Es handelt sich hier allerdings nicht
1') Z. B. im Dome zu Meissen. S.
Puttrich, Uebersicht Taf. IX.
"Ü Z. B. bei Kallenbach, Taf. 54.
Erfurt, bei Lübke, Westphalen, Taf. 24,
der Lambertikirche zu Münster.
auch mehrere andere Beispiele bei
Das grosse Fenster des Domes zu
aus der Wiesenkirche zu Soest und