Fenstermaasswerk.
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und mittleren Arcaden, wo
die Schenkel zweier kleiner
Bögen auf dem Scheitel ei-
nes dritten stehen, wie
leicht dies Formenspiel zu
einer Vernachlässigung des
architektonischen Gedan-
kens verleiten konnte.
Das geschah oft gerade
da, wo die vortreffliche Aus-
führung einen ausgezeich-
neten Meister verräth. Das
AuHallendste dieser Art fin-
det sich an dem in der
zweiten Hälfte des Jahr-
hunderts vollendeten Lang-
hause der schönen Kathari-
nenkirche zu Oppenheim de),
WO an zwei Fenstern der
Seitenschiffe die senkrech-
ten Pfosten ganz fortge-
lassen sind und ein mäch-
tiger mit strahlenförmigem
lilaasswerke gefüllter Kreis
unmittelbar auf die Fenster-
bank gelegt ist. Allerdings
haben diese Fenster eine im Verhältniss zu ihrer Breite geringe
Höhe, so dass der der Breite entsprechende Kreis oben nur einen
mässigen, leicht zu füllenden spitzen Raum übrig lässt, allein
dennoch liess sich auch hier die 'l'heilung durch Pfosten sehr
wohl ausführen, wie die beiden anderen Fenster zeigen, so dass
die sonnenarlige Centralbildung jener beiden ersterwähnten nicht
nur der Bedeutung des spitzbogigen Fensters an sich, sondern
in ihrer Verbindung mit jenen anderen auch dem Begriffe der
Fensterreihe ohne Grund widerspricht. Das Bewusstsein seiner
a") Vergl. die Abbildung umseitig. Moller Denkm. I, Taf. 36 ff.
bach Chron. Taf. 46, und endlich das grosse Werk von Fr. H. Müller.
Kallen-