Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Die Spätzeit des Mittelalters bis zur Blüthe der Eyck'schen Schule (Bd. 6 = [2], Bd. 4)

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111. 
ecks entsprechen, die sechste aber mit viel stumpferem Central- 
Winkel die Kapellenölfinlng nach dem Umgange zu ergiebt, und 
erlangen vermöge der festen Seitenwände eine augenscheinliche 
Selbstständigkeit und zugleich eine etwas grössere Tiefe, wäh- 
rend der anstossende Raum des Umganges seinerseits ebenfalls 
ein selbstständiges Kreuzgewölbe und zwar in der Gestalt 
eines unregelmässigen, auf der inneren Seite schmalen, auf der 
äusseren breiteren Vierecks erhält, und so einen Zugang dar- 
stellt, welcher bei stattfindenden: Altardienste der Kapelle mit 
benutzt werden kann. Diese Anlage wurde nun in den sogleich 
näher zu erwähnenden Kirchen dahin vereinfacht, dass man die 
Kapelle und den vor ihr gelegenen Abschnitt des Umganges 
völlig zusammenzog und statt mit zwei verschiedenen, mit einem 
einzigen Gewölbe, dessen Schlussstein im Scheitel der Kapellen 
lag, bedeckte. Beide Theile, die Kapelle und die betrelfende Ab- 
theilung des Umganges, erschienen dadurch als die, wenn auch 
nicht ganz gleichen Hälften eines Polygons, und zwar eines 
Sechseckes, indem sowohl die Kapelle, deren Seitenwände nun 
fortfieleit, als auch das ehemalige Gewölbfeld des Umgangs, 
je von drei, unter stumpfen 
 Winkeln aneinanderstos- 
jtrvl,   senden Seiten begränzt 
 wurde. Diese Anordnung 
 gewährte im Wesentlichen 
   die Vorzüge des früheren 
   Kapellenkranzes, die Bele- 
  bung des AßUSSm-ell durch 
 iglßeäi3ßPilweciialiii-Äi n vortretende Polygonseiten 
    undAltarnisclten,umwelche 
   sich die Gläubigen im Um- 
ifI-il    gange versammeln konnten, 
  iiii daneben aber eine nicht 
l 3x11 "Ei     Ü"? . unbedeutende Erleichterung 
 und Vereinfachung der 
Wölbung. Allein freilich 
biisste man auch manches ein; die Kapellen entbehrten der Zwi- 
schenwände und erschienen nur als eine Erweiterung des Um- 

	        
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