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erduldet); die Unterschrift: Quaeso mihi da te totum, ne
disgreger a te. Bitte, gieb dich mir ganz, damit ich nicht
von dir getrennt werde.)
Seite477. Zeile 8 v. u. Eine fernere Publikation WocePs: Die
Wandgemälde der St. Georgs-Legende in der Burg zu
Neuhaus, aus dem 10. Bande der Denkschriften der kaiserl.
Akademie der Wissenschaften besonders abgedruckt, Wien
1859, ergiebt durch die beigefügten 4 Tafeln in Farben-
druek, dass die gedachten Gemälde ein sehr anmuthiges
Werk aus der ersten Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts
voller Schönheitssinn und Naivetiit sind, jedoch nicht blos
mit ausführlichen deutschen Inschriften, sondern auch ohne
irgend einen, von andern gleichzeitigen deutschen Malereien
abweichenden Zug. Die Inschrift mit der Jahreszahl 1331
(nicht 1338) hat, wie sich jetzt ergeben, gar keine Be-
ziehung zu den Gemälden; sie enthält die Nachricht, dass
in jenem Jahre hier sechszehn Balistae (Wurfgeschosse) ge-
wesen seien, und steht in einem obcrn Theile des jetzt
erhöheten Raumes, der damals von den Wandmalereien
durch eine Balkendecke getrennt war und ein selbststän-
diges Gemach bildete, das vielleicht als Waffenmagazin
diente.
„ 492. Die hier vorgetragene Annahme, dass der „schöne Brunnen"
gleichzeitig mit der Frauenkirehe und von denselben Mei-
stern errichtet worden, ist durch die neuerlich im Archiv
zu Nürnberg aufgefundene Baurechnung widerlegt. Vergl.
die leider erst nach dem Drucke jenes Bogens veröffent-
lichte Mittheilung des Herrn J. Baader im Anzeiger f. d.
Vor-zeit 1860 S. 324. Zufolge dieser Rechnung ist der
Bau des „neuen Brunnens am Markt" von 1385 bis 1396
und mit einem Aufwande von 4500 Pfund Heller betrie-
ben, eine Summe und Zeitdauer, welche nicht zweifeln
lassen, dass hier von einem Neubau und nicht etwa von
einer Herstellung des der gewöhnlichen Annahme zufolge
1362 errichteten Werkes die Rede ist. Ein Bildhauer
wird als solcher nicht ausdrücklich erwähnt; ein H. Vogel
erhielt zwar für die vkleinen" Propheten 3 Pfund Heller,
allein wahrscheinlich nur ebenso wie der früher mit sehr
viel grösseren Summen angeführte Meister Rudolf der Ma-
ler für Bemalung oder Vergoldung. Dagegen wird Meister
Heinrich der Balier jährlich mit bedeutenden, und
zwar wechselnden Summen für seine Arbeit belohnt, welche
daher wahrscheinlich, nicht blos in der architektonischen
Leitung, sondern auch in der plastischen Ausführung der
Statuen bestanden haben wird.
„ 501. Zeile 1 v. u. statt Staak 1. Stark.
„ 529-. „ 2 v. u. Statt Müller 1. lViollesr.
„ 534. „ 4 v. u. statt par l. per.
„ G08. „ 2 v. 0. statt den l. dem.