Die
Golhik
im
Süden.
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viel ureitei- gespanntes Gewölbe tragen konnten und also eine
sehr viel breitere Anlage gestatteten, wo dann neben dem
Hauptschiße zwischen den Pfeilern kleine kapellenartigeiläume
entstanden, welche den kirchlichen Bedürfnissen dienten und die
Monotonie des ungetheilten Langhauses vermieden. Auch das
galt der südlichen Anschauung für Gewinn , dass man auf diese
Weise schlichte, nicht durch die Streben unterbrochene Aussen-
mauern erhielt. WVir können in einzelnen Fällen nachweisen,
dass die Meister des gothischen Styls diese Anlage hier nicht
etwa blos aus Sparsamkeit oder um dem Herkommen zu folgen,
sondern auch ohne solche N öthigung der dreischifügen verzogen.
In St. Bertrand zu Comminges hat man im Anfange des vier-
zehnten Jahrhunderts bei einer Verlängerung des dreischiffigen
romanischen Langhauses die Pfeiler herausgebrochen und so
einen einschiffigen, von Kapellen begleiteten und mit einem Ka-
pellenkrailz endenden Raum geschatfen In der alten Stadt
Carcassone, welche sich in den Kriegen des dreizehnten Jahr-
hunderts den Zorn der französischen Sieger zugezogen hatte
und durch Gründung einer ileuen, gleichnamigen Stadt am Fusse
des Berges bestraft wurde, sind ihre zwei bedeutenden Kirchen,
die Kathedrale St. Vincent und die Abteikirche St. N azaire er),
dreischiftig; dennoch gab man den beiden im dreizehnten und
vierzehnten Jahrhundert gebauten Kirchen der neuen Stadt jene
oben geschilderte einfachere Gestalt. Dieselbe finden wir denn
auch in anderen gleichzeitigen Kirchen, z. B. an der etwas nörd-
licher gelegenen zu Montpezat (Farn et Garonne) vom Ende des
dreizehnten Jahrhunderts öde?)
Vor Allem musste sich aber dies System in den Gegenden
des Ziegelbaues empfehlen, der für das gothische Strebesystem
ohnehin weniger geeignet war; hier wurde es daher auch an der
Caumont,
Durchschnitt.
Bulletin
monumental , XVIII
539, 5871
Grundriss und
man) B
knDuc n oäägssäe, 92th. franc. S. 422, und Märimäe, Midi S. 446. Viollet.
1 ez
Kathedrale. 1 elv net nng St. Nazane, deren Grundnss er mltthexlt, als
Vgl.
Viollet-le-Duc I, 224 ff., der
auch Durchschnitte gie-bt.