Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Die Spätzeit des Mittelalters bis zur Blüthe der Eyck'schen Schule (Bd. 6 = [2], Bd. 4)

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Französische 
Architektur. 
Seitenschilfe 
tiefer 
als 
an 
-den Scheidbögen. Die Ho- 
rizontallinie, welche bisher 
in Basen und Kapitälen an- 
gedeutet war, ist daher ge- 
brochen, und die Gewölb- 
rippen der Seitenschide ha- 
ben, da sie vermöge dieser 
tieferen Lage des Kairitäls 
anfangs senkrecht aufstei- 
gen, eine weichere Biegung, 
einigermasseil dem Hufei- 
senbogen ähnlich. Zwischen 
allen diesenleicht geschwun- 
genen Bögen ist dann nur 
eine fast ganz durchsichtige 
Wand. Das Triforium ist 
mit lichten Rückwändeu aus 
leichtem Stabwerk gebildet, 
das den Pfosten der Ober- 
lichter entspricht, aber eine 
verdoppelte Zahl der Oeff- 
nungeu hat , und gerade 
dadurch den Ausdruck des 
verticalen Aufsteigens ver- 
stärkt, indem diese vielen 
und schlanken freistehenden 
Ouen in Rouen. 
und 
VOll 
den 
dahinterlie- 
genden Fenstern hell be- 
leuchteten Stäbe gleichsam den Anlauf bilden zu den hohen Pfo- 
sten der Oberlichter. Das Maasswerk der Fenster ist noch geo- 
metrisch mit vorherrschenden Kreisbildungen, freilich schon in 
willkürlicher Anordnung, aber möglichst leicht und luftig ge- 
halten, hoch oben beginnend. Wer an den Ernst der früheren 
Gothik gewöhnt ist, wird den Anfang des übertriebenen X-ierti- 
calismus, die Neigung zum VVeichlichen und Ueppigen schon 
hier wahrnehmen; aber doch erscheint diese Neigung hier noch
	        
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