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Französische
Architektur.
Seitenschilfe
tiefer
als
an
-den Scheidbögen. Die Ho-
rizontallinie, welche bisher
in Basen und Kapitälen an-
gedeutet war, ist daher ge-
brochen, und die Gewölb-
rippen der Seitenschide ha-
ben, da sie vermöge dieser
tieferen Lage des Kairitäls
anfangs senkrecht aufstei-
gen, eine weichere Biegung,
einigermasseil dem Hufei-
senbogen ähnlich. Zwischen
allen diesenleicht geschwun-
genen Bögen ist dann nur
eine fast ganz durchsichtige
Wand. Das Triforium ist
mit lichten Rückwändeu aus
leichtem Stabwerk gebildet,
das den Pfosten der Ober-
lichter entspricht, aber eine
verdoppelte Zahl der Oeff-
nungeu hat , und gerade
dadurch den Ausdruck des
verticalen Aufsteigens ver-
stärkt, indem diese vielen
und schlanken freistehenden
Ouen in Rouen.
und
VOll
den
dahinterlie-
genden Fenstern hell be-
leuchteten Stäbe gleichsam den Anlauf bilden zu den hohen Pfo-
sten der Oberlichter. Das Maasswerk der Fenster ist noch geo-
metrisch mit vorherrschenden Kreisbildungen, freilich schon in
willkürlicher Anordnung, aber möglichst leicht und luftig ge-
halten, hoch oben beginnend. Wer an den Ernst der früheren
Gothik gewöhnt ist, wird den Anfang des übertriebenen X-ierti-
calismus, die Neigung zum VVeichlichen und Ueppigen schon
hier wahrnehmen; aber doch erscheint diese Neigung hier noch