Remy
in
Rheims.
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Säulen den Durchblick hemmte, was besonders bei der
Inittleren, vom Langhause aus am meisten sichtbaren Ka-
pelle störend War.
Der Spitzbogen ist hier schon durchgängig angewendet.
Dagegen sind die Details noch unverändert dem älteren
Style entnommen, die Diagonalrippen als kräftige Rund-
stäbe, die Quergurten als breite, von kleineren Rundstäben
eingefasste Bänder gebildet, die Kapitäle kOfillilliSlfelld und
mit wechselnder Verzierung, die Gesimse auf Kragsteinen
ruhend. Auffallend ist die häufige Anwenduilg kannellirter
Säulenstämme; sie kommen am Aeusseren des Chors als
Stützen der Strebebögen, an der Fagade sogar, im grösse-
sten Maassstabe und eben nicht mit glücklicher Wirkung,
als Strebepfeiler vor. Diese Vorliebe gründete sich offenbar
auf die Anschauung eines antiken Thors in Rheims, dem
der Meister so genau folgte, dass er bei den Strebepfeilern
der Faoade die Kapitäle, welche an den Halbsäulen jenes
Thors zerstört sind, ebenfalls fortlassen zu können glaubte.
Bei N. D. von Chälons konnte der Meister freier ver-
fahren und war namentlich an den '.l'heilen, die in St. Remy
aus dem alten Bau übernommen Wurden, ungehindert. Es
ist ein Kreuzbau von ziemlich grossartiger und überein-
stimmender Anlage, im Langhause mit einer Gallerie, im
KreuzschiHe ohne solche und ohne Seitenschiffe; vier 'l'hürme,
zwei an der Fagade, zwei auf der Ostseite des Kreuz-
schiffes würden, wenn sie vollendet wären, dem Ganzen
ein höchst imposantes Ansehen gegeben haben. Die öst-
lichen 'l'hiirme ruhen auf älteren Grundmauern, deren dem
Meister gebotene Beibehaltung ihn bei der Anlage des
Chors beschränkte und ihm nur die Anlage der drei mitt-
leren von den fünf den ganzen Halbkreis umschliessentlen
Kapellen gestattete, die er dann aber ganz nach dem Vor-
bilde von St. Remy einrichtete. Das Aeussere zeigt ein