Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

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Metallarbeit. 
entdeckt ist ü), noch auf einer Umgestaltung des Gedan- 
kens der Stadt Gottes zu beruhen. Es zeigt nämlich oben 
auf der Spitze einer thurmartigen Architektur den König 
Salomon mit Krone, Scepter und Reichsapfel, von seinen 
vierzehn Löwen umgeben, wie die beigeschriebenen Verse 
besagen als Symbol der himmlischen Herrschaft Christi. 
Unter ihm stehen auf den vier Giebeln Abel mit dem 
Lamm, Melchisedek mit Brod und Kelch, Abraham im 
Augenblicke des Opfers, und Isaak den Jakob segnend, 
alle den Opfertod Christi andeutend (Christum venturum 
carnisque necem subiturum), dann am unteren Theile des 
Gefasses Aaron mit dem Rauchaltar, Moses mit der 
Ruthe, Jesaias und Jeremias mit Büchern, also die Func- 
tionen des Priesterthnmes im Dienste Christi versinnlichend. 
Selbst die Agraße, welche die Kette hält, giebt noch in 
vier Ringen die Brustbilder der Apostel Petrus, Paulus, 
Johannes und Jacobus, also der Lehrer jenes auf dem 
Gefässe selbst angedeuteten Mysterinms. Das Fussgestell 
enthält eine Fürbitte für einen gewissen Gozbertus, der 
entweder der Geschenkgeber oder der Künstler war. 
Durchweg ist die Symbolik jetzt freier, poetischer, 
künstlicher geworden; sie variirt gern den Grundgedanken, 
den die vorige Epoche einfach wiederholte. Dies bemerken 
wir auch an den ehernen Taufbecken, von denen in 
Deutschland einige erhalten sind. Zwar ist das des Domes 
zu Osnabrück M), dem Style und den Schriftzügen nach, 
vom Ende des zwölften oder Anfange des dreizehnten 
Jahrhunderts, einfacher als das bedeutend frühere in St. 
Bartholomäus zu Lüttich i-oftf). Es ruht auf bedeutungs- 
losen Füssen und die fünf Abtheilnngen des cylintlrischell 
 Abbildung und Beschreibung im Bull. 
w) Lübke a. a. O. S. 417. 
 Bd. IV, Abth. 2, S. 511. 
11101111111. 
XIII , 
195.
	        
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