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Metall arbeit.
bolik im elften Jahrhundert auf, während man sich früher
begnügt hatte, die Leuchter und Lampen mit dem Mono-
ramm Christi auszustatten oder als Kreuz oder Krone
g
zu gestalten, um so daran zu erinnern, dass Christus das
Licht der Welt und die Krone des Lebens sei. Schon
von einem Kronleuchter, der im Jahre 1038 in Speyer
gestiftet wurde, wissen wir, dass er mit Engelchören,
Propheten und Aposteln, also mit Gestalten, die dieser
Vorstellung entsprechen, ausgestattet war; an dem gleich-
zeitigen des Bischofs Hezilo im Dome zu Hildesheim, an
einem anderen vom Ende des Jahrhunderts in St. Panta-
leon zu Köln, und an dem aus der ersten Hälfte des
zwölften Jahrhunderts stammenden in der Klosterkirche
zu Komburg bei Schwäbisch-Hall ist es aber in den daran
angebrachten Versen geradehin ausgesprochen, dass sie ein
Bild des himmlischen Jerusalems seien k). Dass derglei-
chen Kronleuchter um die Mitte des zwölften Jahrhunderts
sein gewöhnlich und sehr reich geschmückt waren, ergiebt
eine Aeusserung des h. Bernhard, Welcher auch diesen
Luxus rügt W), und sie wegen ihrer Grösse nicht mehr
Kronen, sondern Räder nennen will. Indessen ist in
Frankreich kein einziger erhalten; man Weiss nur nach-
richtlich von einem im Anfange des zwölften Jahrhunderts
im Dome zu Toul gestifteten und hat noch Zeichmmgen
von einem in St. Remy in Rheims, der erst 1793 zerstört
ist. In Deutschland besitzen wir dagegen noch vier, einen
ß) Die Nachricht über den Kronleuchter von Komburg verdanke
ich gütiger Mittheilnng des Herrn Pfarrers Dr. Merz in Schwäbisch-
Hall, der hoffentlich eine nähere Beschreibung dieses interessanten
Werkes veröffentlichen wird. Ueber die Kronen von Hildesheim siehe
Kratz, der Dom zu Hildesheim, Th. II, S. 78 5., über die von Aachen
aber den ausführlichen Aufsatz in Cahier und Martin, Melanges d'Ar-
cheologie, Vol. III.
M] Ponuntur dehinc- in ecelesia gemmatae non coronae, sed rotae,
circumseptae lampadibus, sed non minus insertis Iapidibus.