Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

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Das 
nördliche 
Frankreich. 
Gebote, welche der Abt von St. Denis durch die Beihülfe 
seines königlichen Herrn erlangte. Dagegen War der ans- 
serordentliche Eifer für kirchliche Bauten, für Neuerungen 
und Verbesserungen, der ihn beseelte, auf anderen Punkten 
Frankreichs nicht minder gross. VVir können ihn schon 
seit dem Anfange des zwölften Jahrhunderts wahrnehmen. 
Die gewaltigen Opfer von Kräften und Geldmitteln, welche 
die Kreuzzüge in Anspruch nahmen, lähmten ihn nicht, 
dienten ihm vielmehr nur zur Steigerung. Die Zurückblei- 
benden, welche sich den Kreuzzügen nicht anschliessen 
konnten, fanden eine Beruhigung, ein stellvertretendes 
Opfer, darin, wenn sie wenigstens durch Beisteuern oder 
noch besser durch thätige Beihülfe bei kirchlichen Bauten 
für die Sache des Christenthums mitwirken konnten, und 
die Begeisterung liess sie dabei keine Anstrengung und 
Entsagung scheuen. Auch wurde diese Begeisterung auf 
alle Weise genährt und angespornt. Robert diAubrissel 
(1- 1117), ein feuriger Mönch, der als Kreuzzugsprediger 
durch das Land wanderte, stellte es sich zugleich zur Auf- 
gabe, die Anlage von Klöstern, namentlich für Frauen, zu 
befördern, und sein Bestreben war so Wenig fruchtlos, dass 
eine Menge solcher Institute durch ihn ins Leben traten. 
In der kleinen Provinz Picardie Wurden von 1107 bis 1124 
acht , von 1128 bis 1145 noch eilf neue Klöster gegrün- 
det är]. Aber nur Wenige hatten die Mittel zu kostspie- 
liger Frömmigkeit, und auch diese begnügten sich nicht 
mit blossen Opfern zeitlicher Güter, ein jeder wollte, wie 
die Kämpfer des Kreuzheeres, persönlich, körperlich für 
die Sache Gottes und der Kirche mihvirken. Ich habe 
schon 
früher  
der 
eigenthümliclmen 
Erschelnung ge- 
a) Woillez 
190 E. 
den 
Mäm. 
des 
Antiquaires 
1a Picardie, 
V01. 
Band IV, 
Abth. 
298.
	        
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