Sugefs
Bauten
in
Denis.
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gewölben der südlichen und westlichen Provinzen, in Cluny
und neuerlich in der Kathedrale von Aulnn an den Scheid-
bögen, an vielen Orten endlich neben Rundbögen an ein-
zelnen Stellen, wo man den Bogen auf engerem Raume zu
gleicher Höhe hinauflüllren wollte. In diesem Sinne er-
scheint der Spitzbogen auch an Sugefs Faeaxle bei den
Seitenportalen; er ist auch hier gleichsam durch Zusam-
mendrängeir erltstamlen, um die Höhe des breiteren Mittel-
portals zu erreichen. Aber schon an den Fenstern der
Faeaile hat er eine andere Bedeutung; er kommt zwar
wechselnd vor, aber nicht in Folge der Raumbesebrärlkrlng,
sondern aus rein ästhetischem Grunde, um den WVechsel
der Bogenfornren der Portale auch an den oberen 'l'heilen
zu wiederholen. Eine ähnliche Rücksicht scheint auch für
die vollständigere Durchführung des Spitzbogens im Chor
maassgebend gewesen zu sein. Bei den mittleren Säulen-
paaren am Rundpimkte war er durch ihre enge Stellung
gefordert; die Zusammenstellung verschiedenartiger Bögen,
welche sich hier ilieht, wie an der Facatle, auf einen be-
deutsamen Rhythmus zurückführen liess, saigte aber Su-
ger's ordnendem Sinne nicht zu. Er zog daher vor, ihn
allen Areaden und demnächst zu weiterer Gleichförmigkeit
auch den Fenstern zu geben. WVir können annehmen, dass
der unternehmende Geist, der Sinn für Ordnung, welchen
Suger als Staatsmann und Rathgeber des Königs ausge-
bildet hatte, auch auf seine künstlerische Wirksamkeit
Einfluss hatte, und ihn zu einer Consequenz ermuthigt-e,
zu der sich seine Zeitgenossen noch nicht entsehliessen
konnten. Sie behielten vielmehr, obgleich sie nun fast all-
gemein den Spitzbogen an den Areaden anwendeten, für
die Fenster und Portale noch längere Zeit den Rund-
bogen bei.
Nicht allen Baumeistern standen die reichen Mittel zu