Münster
zu
Basel.
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tung des 25. Kapitels im Evangelium Mathäi. Die Arbeit
macht bei grosser Rohheit doch Ansprüche auf Zierlichkeit
und selbst auf Naturwahrheit. Die Gewänder sind sauber
in treppenförmig geordnete Falten gelegt und mif gestickten
Rändern verziert, die Hände der Evangelisten deuten durch
ein schematisches Netzwerk den Knoehenbau und die Adern
an , dabei sind aber die Köpfe von einer erschreckenden
Starrheit und Ausdruckslosigkeit, was sich allerdings zum
Theil durch die Härte des groben Sandsteines, aus dem
auch dieses Portal wie das ganze Münster besteht, ent-
schuldigen lässt. Nach den architektonischen Merkmalen
dürfen wir das Werk nicht früher als in die zweite Hälfte
des zwölften Jahrhunderts setzen
Uebrigens gelangte dieser strenge Styl Wohl kaum zu
allgemeiner Herrschaft. Selbst im südlichen Deutschland
linden wir gleichzeitige Sculpturen, welche ihm nicht an-
gehören. So namentlich die Reliefgestalten Kaiser Frie-
drich's I. und seiner Gemahlin an dem Portale des Domes zu
Freising im), Welche in Bewegungen und Haltung dieselbe
naturalistische Tendenz wie manche Miniaturen verrathen,
und ein anderes Reliefbild desselben Kaisers im Kreuz-
gange des Klosters
zwar sehr starr und
St.
von
Zeno bei Reichenhall, Welches
strenger Gewandung, aber ohne
Siehe die Abbildung in (Burkhardfs) Beschreibung des Mün-
sters zu Basel. Basel, bei Hasler, 1842. Zwei der Evangelisteusta-
tuen in v. Hefner, Trachten des Mittelalters, Bd. I, Taf. 30.
H] Abbildungen bei Sighart, der Dom zu Freising, und bei
V. Hefner, Trachten des Mittelalters, Taf. Q5. Die Reliefs tragen zwar
die Jahreszahl 1161, aber wohl nur als Erinnerung an die Schenkung
deS Kaisers von diesem Jahre, und werden erst gegen Ende des zwölften
oder am Anfange des dreizehnten Jahrhunderts gearbeitet sein. Die
Figur des Kaisers ist im vierzehnten Jahrhundert überarbeitet, die Hal-
tung der beiden anderen Figuren trägt aber zu sehr das Gepräge der
früheren Zeit, als dass man das Ganze mit v. Quast (Deutsches Kunstbl.
1852, S. 173) in das dreizehnte Jahrhundert verweisen könnte.