Ihre
künstlerische
Bedeutung.
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sine
im
südlichen
Limousin
an
dem
Denkmale
des
Stifters
1158), welches in der zweiten Hälfte des
Jahrhunderts entstanden zu sein scheint und
St. Stephan
dreizehnten
dem
der
liebliche
Ausdruck
der
Gestalten
und
die
türliehkeit der Pflanzen gerühmt wird in der Kathedrale
von Narbonne an dem Grabe des Erzbischofs de la Jugie
H" 1274), das als ein Werk von höchster Schönheit ge-
priesen wird , endlich an der Faeade der Kathedrale zu
Lyon. Im Allgemeinen aber kam dieser neue plastische
Styl in diesen Gegenden erst im vierzehnten Jahrhundert
zur rechten Geltung.
In Deutschland War der Entwickelungsgang der Pla-
Stik ein ähnlicher Wie in Frankreich, aber doch mit We-
sentlichen Verschiedenheiten. Auch hier nämlich entstand
durch das Bedürfniss besserer Regelung der unbestimmten
Formen und durch den Einfluss der Architektur ein stren-
gerer Styl mit eckigen Körperformen und gehäuften gerad-
linigen oder gebrochenen Falten, der auch von Beminis-
cenzen der byzantinisirenden Weise nicht frei blieb. Allein
er wurde doch keinesweges so starr und mumieilhaft wie
dort; die Verhältnisse sind mehr der Natur entsprechend,
und ein Bestreben nach Ausdruck und dramatischem Leben
macht sich auch in den spröden Formen geltend. Der
tiefere Grund dieser Verschiedenheit mag im Nationalcha-
Takt-er liegen, der in Frankreich zu einer rücksichtslosen
Anwendung des formellen Princips hinneigte, in Deutsch-
land dagegen stets Wahrheit und Ausdruck forderte. Eine
näher liegende Erklärung giebt aber schon das verschie-
dene Verhältniss der Plastik zur Architektur. Während in
Frankreich gleich am Anfange der Epoche diese die herr-
Texier
den
Arm.
archäol.
XII ,
mit Abbildung.
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