Uebefgang
zum
freieren
Style.
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1189] und Richard Löwenherz 1199), beide in der
Abtei von Fontevraud im Anjou, sind noch von starrer
Haltung und mit scharf gefalteter Gewanduxig; aber schon
die Gestalt der Gemahlin Heinrichs, der Eleonore von
Guyenne (1- 1204) ist belebter, und die der XVittwe des
Richard Löwenherz, Berengaria (1- 1219), in der Abtei
LiEspan bei Mans, gehört schon im Wesentlichen dem
neuen Style an. Einen weiteren Fortschritt bemerken wir
dann an den Grabmälern zweier Bischöfe in der Kathedrale
von Amiens, des Eberhard von Fouilloy (1- 1223) und
des Gottfried von Eu (1- 1237), die auch als Beispiele des
Erzgusses in dieser Gegend bemerkenswerth sind. Beide
scheinen gleichzeitig gefertigt, auch gleichen sich ihre Züge
so, dass an eine genaue Portraitähnlichkeit nicht zu denken
ist, aber sie zeigen doch das Bestreben nach einer grösseren
Lebenswahrheit im allgemeineren Sinne des Worts. Sehr
anziehend und belehrend ist demnächt die reiche Sammlung
von Grabsteinen aus der Zeit Ludwig IX. in der Gruft
von St. Denis. Bei der Herstellung dieser Kirche Wurden
nämlich die Gräber der früheren Könige, Merowinger,
Karolinger und Kapetingcr, Welche wahrscheinlich blosse
Denksteiile ohne Sculptur gehabt hatten, mit Grabsteinen
nach neuerer Weise versehen, die in den Jahren 1263 und
1264 in die erneuerte Kirche übertragen Wurden. Die
darauf ruhenden Gestalten sind offenbar in Ermangelung
von Vorbildern willkührlich von den Künstlern erfunden
und alle einander ähnlich, nur mit beliebiger Veränderung
der Gewandmotive. Die Könige in langer, bis zum Knöchel
herabgehender, Weiter Tunica, mit einem Mantel, der durch
eine Schnur auf der Brust gehalten ist, das Haupt mit
einer mit Lilien verzierten Krone bedeckt. Die Rechte trägt
das Scepter, die Linke ist immer beschäftigt, die Schnur
oder irgend eine Stelle des Mantels zu fassen. Das Haar