Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

Sugervs 
Bauten 
in 
Denis. 
gruppen, erinnert in 
die von St. Etienne 
den Grundzügen ihrer lüinthcilung an 
in Caen. Aber die Verhältnisse sind 
schon leichter, die Portale weiter, stärker vertieft und rei- 
cher mit plastischem Schmucke ausgestattet, die lllassen 
besser gegliedert. WVährend dort nur die verticale 'l'heilung 
hervortritt, und die 'l'l1ürme vom Boden bis zum Beginne 
des Helmes schwer und unvermindert aufwachsen  wer- 
den hier ihre unteren Stoekiverke mit dem Mittelbau durch 
gemeinsamen horizontalen Abschluss zu einem Ganzen ein- 
gerahmt, auf welchem die oberen Stockwerke der 'l'hürn1e 
in etwas vermindertem Llmfaimge aufsteigen. Der Spitz- 
bogen wechselt an dieser Fagade mit dem Rundbogeir. 
Am Mittelportale sind die reichgegliederterl Archivolten 
halbkreisförmig, Während die Bögen der Seitenportale eine 
leichte, aber bestimmt ausgesprochene Zuspitzung haben. 
Dasselbe Wiederholt sich merkwürdiger Weise an den drei 
Fenstern über dem Mittelportale, indem auch hier das mitt- 
lere rund, die beiden äusseren dagegen, wie die meisten 
über den Seitcnportaleil, Spitzbogig sind wie). Die mäch- 
tigen Pfeiler der Vorhalle unter den Thürmen, rechtwin- 
keliger Anlage, mit einer grosseir Zahl von Halbsäulen 
nach der Richtung der ihnen entsprechenden Gewölbgurten 
umstellt, zeigen schon das Bestreben einer organischen 
Verbindung der Pfeiler mit den Gewölben. Sie tragen 
jetzt durchweg Spitzbögen, welche indessen zum Theil 
durch spätere Aenderung an die Stelle früherer Rundbögen 
getreten zu sein scheinen. 
WVährend die Faeade in ihrer iknordnung und sogar in 
manchen Details, namentlich in den Wandmustern zwischen 
a) Vergl. die Abbildung der Faeade von St. Etienne in GuhFs 
Atlas, Taf. 42, Nro. 9. 
ü) Die drei Fenster über dem nördlichen Seitenportal sind alle 
spitz, von denen über dem südlichen dagegen, ohne erklärbares Motiv, 
VOU 
Etienne 
xhl's 
eines.
	        
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