Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

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Ziegelmosaik 
in 
Deutschland. 
endlich 
das 
der 
Kathedrale 
Zll 
Poitiers 
nach 
einer erhal- 
tenen Zeichnung oval. Man vermuthet, dass der Zweck 
dieser sonderbaren Verzierung gewesen, den Gläubigen als 
Wallfahrtsweg zu dienen, den sie, sei es als Surrogat für 
eine Pilgerung nach Jerusalem, seies zur Erinnerung an 
den schweren Gang des Heilandes vom Hause des Pilatus 
zum Calvarienberge, den Schlangenwindungen der Linien 
folgend, betend und vielleicht auch auf den Knien in etwa 
einer Stunde zurücklegen konnten. Dass sie dazu an einigen 
Orten benutzt worden, ist sehr wahrscheinlich M), indessen 
ist bei keinem eine bildliche Andeutung dieses Zweckes 
gefunden, vielmehr war in dem von Amiens das Bildniss 
des Stifters der neuen Kirche, des Bischofs Eberhard, und 
des Baumeisters, und in dem zu Rheims der Architekt 
nebst vier Werkmeistern dargestellt, was eher darauf hin- 
deutet, dass es ein Kunststück der Arbeiter bei Vollendung 
des Baues gewesen sei. Uebrigens scheint dieser räthsel- 
hafte Schmuck von Frankreich ausgegangen zu sein, da 
er in Deutschland nur ein Mal, und zwar in St. Severin 
zu Köln ewig), in England, soviel mir bekannt, gar nicht 
entdeckt worden. 
 Auber, Hist. de 1a cath. de Poitiers, V01. I, p. 296. 
i") Wenigstens versichert dies Wallet, description de 1a crypte 
de St. Bertin, in Beziehung auf das Labyrinth von Arras. Ob dies 
aber ihre ursprüngliche Bestimmung gewesen und ob es kirchlich ge- 
billigt worden, ist mindestens sehr zweifelhaft. 
 "Ü Krauser, der christl. Kirchenbau, I, 145.
	        
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