Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

im 
nördlichen 
Frankreich 
und 
England. 
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Kapelle des Priors John von Crowdon sind vor dem Altar 
Adam und Eva, ihre Figuren lederfarbig und aus mehreren 
Ziegeln zusammengesetzt, nebst dem Baume der Erkennt- 
niss und mehreren 'l'hieren dargestellt In der längst 
abgebrochenen Kathedrale zu Hamburg war sogar ein 
Denkmal des Papstes Benedict V. mit seiner Gestalt in 
natürlicher Grösse und mit Heiligengestalten an den Seiten 
derselben ganz in Ziegeln ausgeführt, deren zwölf jene 
grosse Gestalt bildeten, dem Style nach im dreizehnten 
Jahrhundert  
Der Hauptsitz dieser Technik scheint das nördliche 
Frankreich, besonders die Normandie gewesen zu sein, 
Wenigstens sind hier die zahlreichsten und bedeutendsten 
Ueberreste mit]; auch findet man in exiglischen Urkunden, 
dass solchen Ziegeln noch spät der Name der normanni- 
schen beigelegt wird. Indessen hat man auch in England 
an mehreren Orten vereinzelte Ueberreste und neuerlich im 
Kapitelhause von Westminster einen fast ganz erhaltenen 
Boden von Ziegelmosaik entdeckt f), welche sämmtlieh 
i") Allerdings wahrscheinlich erst vom Anfange des vierzehnten 
Jahrhunderts.  
M) Acta Sanct, Propylaeon Maji p. 164. 
m") Die französische Literatur über diesen Gegenstand ist nach- 
gerade sehr reichhaltig. Vergl. zunächst Caumont, Bull. monum. 1848. 
P- 712, und im Abecedaire d'Arch60logie, sovivie eine Reihe von Auf- 
sätzen in Didron's Annales archäologiques, Vol. IX, X, XI und XII. 
Ausserdem sind mehrere bilderreiche Werke angekündigt und theilweise 
erschienen: Wallet, Descr. du pave de Pancienne Oath. de St. Omer; 
Elnile Ame, les carrelages emaillees du moyen age et de 1a renais- 
Sauce dans le depnde PYonne, mit 50 farbigen Tafeln; Ed. Fleury, 
Etude sur le pavage emaille dans le dep. de PAiSne, mit 200 Zeich- 
mlllgen; endlich Alfred Rame, Etudes sur les carrelages historiees du 
XII. an XVII, Siäcle. Einen sehr lehrreichen Artikel enthält auch das 
Dictionnaire de PArchitecture von Violet-le-Duc, Vol. II, p. 259 1T. 
i") Vgl. den Bericht über diese Entdeckung in der Archaeologia 
brit. XXIX, p. 390. 
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