Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

Ihre 
Bedeutung. 
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gehandelt hat, leitet er das dritte, in welchem er von der 
Bereitung des Kirchengeräths sprechen will, durch eine 
feierliche Vorrede ein, in welcher er die Künstler, für die 
er sein Werk bestimmt, über etwanige Zweifel zu beruhi- 
gen und in ihrem Streben zu ermuthigen sucht. Durch 
den Mund Davids, so beginnt er, habe Gott uns belehrt, 
dass er an der Pracht seines Tempels Gefallen linde. Darum 
solle der Künstler fest glauben, dass der Geist Gottes sein 
Herz erfüllet habe und durch die sieben Gaben des heiligen 
Geistes ihn leiten werde. Von diesen beseelt, redet er ihn 
dann Weiter an, schmückst du, vertrauensvoll zum Werke 
schreitend, das Haus Gottes mit aller Zierde, stattest Wände 
und Decke mit verschiedener Arbeit und mannigfachen Far- 
ben aus und giebst dem Beschauer ein Bild des himmli- 
schen Paradieses, das in bunten Blumen blühet, in Gras 
luid Blättern grünet, damit er Gott den Schöpfer in seinen 
Geschöpfen preise und als wunderbar in seinen Werken 
rühme. Das Auge, fahrt er fort, weiss nicht, Wohin es 
sich Wenden soll; die Decke glänzt wie ein reiches Gewand, 
die Wände sind ein Bild des Paradieses; wenn er die 
leuchtenden Fenster betrachtet, ist er von der unaussprech- 
liehen Schönheit des Glases und von der Mannigfaltigkeit 
prächtiger Farben entzückt Er schliesst hieran die 
Ermahnung nun, nachdem das Haus des Herrn geschmückt 
a) His virtutum stipulationibus (durch die Gaben des h. Geistes) 
animatus, domum Dei, fiducialiter aggressus, tanto lepore decorasti et 
lßqnearia seu parietes diverso opere diversisque coloribus distinguens 
Paradysi Dei speciem floribus variis vernantem, gramine foliisqne viren- 
tem et Sanctorum animas diversi meriti coronis foventem quodamrnodo 
aspicientibus ostendisti, quodqua creatorem Deum in creatura laudant, 
ßß mirabilem in operibus suis praedicant, eßecisti. Nec enim perpen- 
dere humanus oculus, cui operi primum acie-m infinget; si respicit la- 
qllearia, vernant quasi pallia; si considerat parietes, est paradysi species; 
Si luminis abundantiam ex fenestris intuetur, inestimabilem vitri deco- 
Tem et operis pretiosissimi varietatem miratulr.
	        
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