Technik
dieser
Epoche.
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nöthig, mit ihnen so abzuwechseln, dass die einzelnen Ge-
genstände sich von einander ablösten und das Ganze einen
gefälligen Eindruck machte. Schon Theophilus giebt eine
darauf hindeutende Vorschrift; er räth auf hellen Gründen
saphirblaue, rothe oder grüne Gewänder, auf Gründen von
dunkler Farbe weisse Gewänder anzubringen. In den
Monumenten finden wir dies Princip noch mehr ausgebildet
und sehr sorgfältig beobachtet. Die Einrahmung hat einen
überwiegend hellen Ton, die Gründe sind fast immer dun-
kel, in den französischen Glasmalereien meistens blau, in
den deutschen mehr roth. In den historischen Bildern
werden dann die Farben des Grundes vermieden und die
demnach übrig bleibenden Farben in wiederkehrender Ab-
wechselung des Hellen und Dunklen angewendet. So ist
auf dem Fenster, welches Sugefs Bild enthält, der Grund
tiefblau mit rothen sich durchkrenzenden Streifen, die Ein-
fassung der Medaillons ein breiter, sich stark absetzender
Streifen desselben Roth, dafür kommen aber diese Farben
im Inneren der Medaillons gar nicht mehr vor; sie haben
vielmehr einen dunkelgrünen Grund, auf dem die Figuren
und anderen Gegenstände abwechselnd braun, hellgrün, gelb,
grau und weiss gehalten sind. In einem derselben, wo
sieben Reiter erscheinen, wechselt dies in der Art, dass je
drei neben einander stehende Pferde weiss, gelb und grün
in derselben Folge, das siebente" allein stehende wieder
weiss, und die Gewänder abwechselnd gelb, grau, weiss
und braun sind. Man sieht, dass die Maler sich um na-
turalistische Wahrheit selbst nach den bescheidenen An-
forderxmgen dieser Epoche nicht viel kümmerten, sondern
lediglich auf Deutlichkeit der Zeichnung und gefalligen
Wechsel der Farbe bedacht waren.
Gegen das Ende des dreizehnten Jahrhunderts traten
einige Aenderungen ein, indem man theils grössere Tafeln