Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

Technik 
dieser 
Epoche. 
709 
vinzen auch nach England übertragen wurde, auch finden 
Wir in den Seitenschiffen des Chors der Kathedrale von 
Canterbury Glasmalereien auf tiefblauem Grunde, Welche 
denen von St. Denis und Angers gleichen und mithin wohl 
schon bald nach der Vollendung dieses Chors um 1180 
entstanden sein mögen. Aus dem dreizehnten Jahrhundert 
haben wir die Bestellungen Heinrichs III. für ausgedehnte 
Glasmalereien in einigen Kapellen in Westminster und in 
seinem Schlosse in Northampton und zwar in einer VVeise, 
welche darauf schliessen lässt, dass diese Kunst damals in 
England schon sehr verbreitet war  Auch sind in den 
Kathedralen von York und Lincoln, in Beckets Crown 
in Canterbury und an einigen anderen Orten noch schöne 
Glasgemältie erhalten, die dem Ende des dreizehnten Jahr- 
hunderts angehören dürften. Dennoch aber scheint der 
ganze Krmstzweig nicht sehr geblüht zu haben, da man, 
wie schon angeführt, noch im vierzehnten Jahrhundert far- 
bige Gläser gern aus Rouen kommen liess. 
Die Technik der Glasmalerei blieb übrigens in Deutsch- 
land und Frankreich, und also gewiss auch in England 
während des ganzen Laufes dieser Epoche dieselbe. wie 
sie schon Theophilus beschreibt. Man kannte nur eine 
Farbe, Welche sich durch Brennen mit dem Glase vereinigte, 
und zwar eine schwarzgraue, das s. g. Schwarzloth, man 
musste daher das Bild aus so vielen verschiedenen Stücken 
schon in der Fritte gefärbten Glases zusammensetzen, als 
a) Fiorillo, Gesoh. d. z. K., Bd. 5, S. 92 und 103. Auüallend 
ist namentlich die eine dieser Bestellungen (Liberat. 36, Henr. III, 
Mandatum vic. Northamptom, quod üeri faciat in castro North. fenestras 
de albo vitro, et in eisdem historiam Lazari et Divitis depingi), 
in dem daraus hervorzugehen scheint, dass auf weisses Glas gemalt 
werden sollte. Wahrscheinlich aber wollte der König nur anordnen, 
dass die Fenster im Ganzen aus farblosem Glase bestehen, aber, etwa. 
in einem Medaillen, jene Malerei enthalten sollten.
	        
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