Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

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Glasmalerei 
in 
Frankreich. 
ruhig schreiten, während darunter Pharao, das Rad eines 
Wagens auf seinem Gewande, der Kopf eines Pferdes 
und der einer zweiten menschlichen Gestalt genügen, um 
den Untergang seines Heeres anzudeuten. Ein anderes 
Fenster zeigt uns Christus und die Jungfrau in mannig- 
fachen mystischen Beziehungen, darauf in einem Medaillen 
auch Suger selbst, im Mönchskleide aber durch die Bei- 
schrift bezeichnet, vor der Jungfrau am Boden liegend. 
Ein drittes enthält nur Arabesken. Die Zeichnung der 
Figuren ist ziemlich roh und steif, die Gewänder sind aus 
winzigen Glasstücken zusammengesetzt und wenig schattirt, 
die starken Eisenstäbe, welche bei der Grösse des unge- 
theilten Fensters unentbehrlich waren, durchschneiden zwar 
nicht die Medaillons, wohl aber den Grund; aber dennoch 
macht das Ganze durch die überaus klare Anordnung und 
durch die glückliche VVahl der kräftigen Farben einen sehr 
befriedigenden Eindruck  Suger (legte grossen VVerth 
auf diese Malereien, die sein Lebensbeschreiber Werke 
von wunderbarer Arbeit und grosser Kostbarkeit nennt; er 
hatte zu ihrer Verfertigung Meister aus verschiedenen Na- 
tioilen, die er nicht näher bezeichnet, Walnscheinlich aus 
dem Limousin und aus Deutschland versammelt; er bestellte 
nach ihrer Vollendung einen eigenen Aufseher zu ihrem 
Schutze und zu etwanigen Herstellungen m?) , aber er deu- 
tet mit keinem Worte an, dass diese Kunst noch eine 
neue sei. 
In 
der 
That 
steht 
sein 
Unternehmen 
auch 
nicht 
allein. 
An 
mehreren 
Orten , 
durchweg 
im 
westlichen 
Frankreich, 
 Abbildungen bei Lasteyrie a. a. O." Taf. 3  7. 
1m] Sugerius de rebus in administratione sua gestis, bei Du- 
chesne, Hist. Francor. Script. IV, 348 ff.: Vitrearum etiam novarum 
praeclaram varietatem  tam superius quam inferius magistrorum mul- 
torum de diversis nationibus manu exquisita depingi fecimus.  
Tuitioni et refectioni earum ministerialem magistrum constituimus,
	        
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