Suger
in
Denis.
699
ligen Anblick gewährten ab). Um dieselbe Zeit liess aber auch
der schon oft genannte Abt Suger für seine Kirche zu St. Denis
eine Reihe von gemalten Fenstern ausführen, von denen
nach dem ausführlichen Berichte seines Lebensbeschreibers
jedes eine ziemlich grosse Zahl chronologisch oder sym-
bolisch verbundener historischer Gegenstände enthielt. Die
meisten dieser Fenster sind bei den späteren Herstellungen
der Kirche untergegangen, einige jedoch erhalten, welche
uns Auskunft über die Behandlung und Anordnung des
anscheinend überreichen Stoffes geben. In jedem derselben
befinden sich nämlich auf blauem, von rothen Streifen rau-
tenförmig durchkreuzten, und von einer helleren Einrahmung
umschlossenen Grunde neun Medaillons, drei in der Spitze
des Bogens, die sechs unteren je zwei neben einander
zwischen den geraden Fenster-Wänden, jene nur mit Ara-
besken, diese mit historischen Darstellungen. Die Figuren
sind darin von sehr kleiner Dimension und die historischen
Momente, so inhaltreich sie erscheinen, vermöge der dem
Mittelalter geläufigen andeutenden Sprache, immer nur durch
Wenige Gestalten dargestellt. So enthält das eine dieser
Fenster die Geschichte Mosis, darunter auch den Durch-
gang durch das rothe Meer, mit symbolischer Deutung
auf die Taufe im). Der Bericht macht ausdrücklich geltend,
dass Pharao's Reiter im Meere ertrinken Mm); auf dem
Bilde sehen wir das Medaillon in seiner unteren Hälfte
durch eine gelb und roth gefärbte Linie getheilt, oberhalb
Welcher fünf Juden von Jehova geleitet, dessen Haupt im
kreuzförmigen Nimbus am Scheitel des Kreises erscheint,
3') Texier in Didron's Annales archäologiques X, 81, in einem
Auszuge aus seiner Histoire de 1a peinture sur verre en Lixnousin.
m3) Quod baptisma bonis, hoc nülitia Pharaonis
Forma facit similis causaque dissimilis.
WW) Ubi Pharao cum equitatu suo in mare demergitxxr.