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Glasmalerei.
neue Kunst, wenn in Deutschland erfunden, jedenfalls früh-
zeitig nach Frankreich übergegangen sein und dort einen
dankbaren Boden gefunden haben musste.
Auch haben wir andere Spuren, dass sie hier frühe
verbreitet War. Schon im elften Jahrhundert erhielt das
Kloster St. Hubert in den Ardennen, also an der dama-
ligen Westgränze Deutschlands, seine als schön gerühmten
Fenster durch einen zu diesem Zwecke aus Rheims beru-
fenen Künstler In der Provinz von Limoges, Welche
durch die schon längst betriebene verwandte Technik der
Emailmalerei dazu befähigt war, hat man Glasmalereien
vom Anfange des zwölften Jahrhunderts, wenn auch nur
mit Mustern, nicht mit Figuren gefunden Im zweiten
Viertel dieses Jahrhunderts giebt die Regel der Cister-
cienser vom Jahre 1134, indem sie Glasgemälde in den
Kirchen des Ordens verbietet, ein Zeugniss, dass diese
schon sehr verbreitet sein mussten sßätfii), und gleich darauf,
um 1140, Wussten die Mönche der Klöster Bonlieu (Creuze)
und Obasine (Correze) dieser Regel und zugleich ihrem
Geschmack dadurch zu genügen, dass sie die Fenster ihrer
Kirchen in grauem Glase mit Blattverschlingungen und
Mustern ausfüllten, welche milderes Licht und einen gefäl-
heit und Metallarbeiten rühmt, nennt er als vorzüglichste Leistung von
Frankreich: Quicquid in fenastrarum varietate diligit Francia; dann
wieder bei der Bereitung schön gefärbten Glases, Lib. II, cap. 12:
Francvi in hoc opere peritissimi.
a] Historia Andagiensis monast. c. 12, bei Martene et Durand
Amplissima collectio I, 423: Illuminavit qnoque oratoria pulcherrimis
fenestris, quodam Rogerio conduoto ab urbi Remensi, hujus artis
peritissimo. Stenzel, Geschichte der fränkischen Kaiser I, 141, und
Lasteyrie a. a. O.
Bulletin
Canmont ,
441.
monumental XII ,
82: Vitreae
a. O. S. 44.
fix] Art.
Bei Lasteyrie a.
albae
fiarxt
eine
b
crucibus
picturis.