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Französische
YVandnnalerei.
Zllnl
Aufäclxcr
der
Arbeiten
im
Schlosse
Z ll
Guildford
nannt. Meistens handelt es sich um VVandmalereien, doch
ist auch die Tafelmalerei nicht unberücksichtigt; die Ge-
schichten der Ileiligen Nicolaus und Catharina und die
Jungfrau Maria sollen für verschiedene Stellen der WVest-
minsterkirche auf Tafeln gemalt werden Von dem
künstlerischen VVerthe dieser Arbeiten oder anderer engli-
scher Malereien ans dieser Epoche können wir freilich nicht
näher urtheilen, da es an erheblichen Ueberresten gänzlich
fehlt indessen zeigt die veränderte Form der Aufträge,
die Namhaftmachung" der Maler und die Zuziehung eines
Italieners die Wachsende 'l'heilnahme des Königs, auch
geben sowohl die Sculpturen, die wir weiter unten kennen
lernen werden, als die oben erwähnten Miniaturen ein
Zeugniss von bedeutenden F Ort-schritten des Kunstsinnes,
die sich auch in der WVand- und 'l'afelmalerei geäussert
haben
müssen.
In [Prankreich ist iiusserst WVeniges erhalten. Aus
dem zwölften Jahrhundert stammen ihrem Style nach die
Gesstalteln Christi und einiger Ileiligen an den Wänden
der uralten Kirche St. Jean in Poitiers W41"), und vielleicht
noch die Gemälde, Welche in den älteren romanischen
'l'heilen
der
Kathedrale
V O11
'l'ournay
entdeckt
sind
1') Fiorillo a. a. O. S. 93 und 97. Die Anweisung von drei
Eichen an den Sacristan von Glast-onbury „ad imagines inde faciendas
et. ponendas in ecclesia sua" ist gewiss nicht (wie Fiorillo a. a. O. an-
nimmt) auf Gemäldetafeln, sondern auf plastische Arbeiten zu beziehen.
"J In der Galilaea der Kathedrale von Durham und im Chore
der Westminsterkirche- einige, jedoch kaum noch kenntliche Figuren.
Auch die in den Vetusta monumenta, V01. III, tab. 3, mitgetheilten
Abbildungen der wahrscheinlich um 1280 in der Magdalenenkapelle
bei Winchester gefertigten Malereien sind unbedeutend.
kam) Merimee, Vnyage dans POuest, p. 380.
1') Bulletin du comite historique, Vol. IV, p. 111, 455, 456.
Die Kathedrale war, wie die Spuren beweisen, durchgängig mit. Farben