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Englische
Wandmalerei.
sern zu XVincliester, Westminster und VVindsor, im Tower
zu London und in Guildford, doch wird auch die von
Heinrich neuerbaute Kirche der Westminsterabtei und das
Kloster zu Glastonbury reichlich bedacht. Die Aufträge
sind zum Theil sehr unbestimmt; des Königs Gemach in
WVinchester soll mit denselben Geschichten, welche früher
darin dargestellt waren, ein anderes Zimmer daselbst mit
Geschichten des alten und neuen 'I'estamentes, die nicht
näher bezeichnet sind, ausgemalt werden Später wer-
den wenigstens die Gegenstände genauer angegeben, einige
Male auch mit näherer Aeusserung über die Art der Aus-
führung. Häufig wird die Anwendung guter Farben (bonis
oder optimis coloribus) oder eine würdige Ausführung (uti
melius et decentius iieri potestb) anempfohlen, bei zwei
Cherubinl sogar ausdrücklich vorgeschrieben, dass sie hei-
teren und freundlichen Antlitzes sein sollen (cum hilari
vultu et jocoso). Die Gegenstände sind meist, auch in
den VVohnzimmern, religiösen Inhalts; doch kommt auch
die Darstellung eines Spieles oder Wlahlspruches 9M), die
von Seenen aus der Historie von Antioehien, einer damals
beliebten Bomanzensammlung über den Kreuzzug König
RichardÄs eigen), und endlich die Geschichte Alexander's vor.
Die Befehle sind meistens an die gewöhnlichen Beamten
des Königs, an die Vicegrafen, Sheriffls, Kastellane oder
a") Fiorillo a. a. O. S. 91 und 94.
H] Bei WValpole a. a. O. S. G, aus dem Jahre 20 der Regierung-
Der Auftrag lautet wörtlich dahin, das Spiel (ludum): Wer nicht giebt,
was er hat, erlangt nicht was er wünscht, zu malen; sehr wahrschein-
lich sagte aber der Spruch dem freigebigen Könige zu, so dass er ihn
als seine Devise behandelte.
33W) Wie es scheint wurden dabei Miniaturen benutzt, wenigstens
lässt sich der König einige Zeit vorher "librum magnum Gallico idio-
mate scriptum, in quo continentur gesta Antiochiae et regum aliorum"
übersenden. Fiorillo a. a. O. S. 99 und 103.