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Braunschweig.
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chronologischer Folge ohne architektonische Gliederung.
Unter der Geschichte Abels ist die Johannes des Täufers
sehr ausführlich gegeben, auf der gegenüberstehenden VVand
unter Moses und Abraham in den beiden oberen Reihen
die Legende des h. Blasius, des Schutzheiligen der Kirche
dessen Reliquien Heinrich der Löwe aus dem Orient hierher-
gebracht hatte, in der unteren dagegen die kürzer vorge-
tragene Geschichte des Thomas Becket, der jenem später
als Mitpatron beigegeben wurde. In gleicher Weise sind
an den unteren VVänden des südlichen Kreuzflügels die
Legende der Auffindung des h. Kreuzes durch die Kaiserin
Helena und Scenen aus der Leidensgeschichte mehrerer
Märtyrer, des h. Stephanus und Sebastian und anderer,
dargestellt. Endlich befinden sich an den Pfeilern der
Vierung kolossale Gestalten, an dem nordöstlichen Johannes
der 'l'äufer, mit Beziehung zugleich auf das himmlische
Jerusalem im Gewölbe und auf sein daneben dargestelltes
irdisches Leben, an den beiden südlichen Pfeilern dagegen
der heilige Blasius neben seiner Legende und dann nach
dem Kreuzarme gewendet, einander gegenüber, eine weib-
liche und eine männliche fürstliche Figur. Die Gegenüber-
stellung des Täufers und des Bischofs deutet auf die Ver-
bindung alttestamentarischer Und christlicher Seligen in dem
Reiche des Herrn; übrigens ist eine nähere Beziehung dieser
historischen Gegenstände auf die darüber dargestellten sym-
bolischen wenigstens nicht klar. Die Gemälde des Kreuz-
armes haben wir noch in ihrem alten Zustande, zwar be-
Schäiligt und verblichen, aber noch Wohl erkennbar ge-
Sehen, die anderen Waren dagegen schon, mit Beibehaltung
der alten Zeichnung, aber wie wir fürchten nicht ganz
nach dem Farbenprincip der alten Kunst neu übermalt.
Die Zeichnung der verschiedenen Theile lässt darauf
Schliessen, dass sie nicht bloss, wie schon der Umfang
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