Dom
ZU
Braunschweig.
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Kirchen, einzelne statuarische Gestalten, sondern durchweg
historische Hergänge, die in innere Verbindung gebracht
sind. Im Mittelpunkte der Vierung als Schlussstein des
Ganzen sehen wir in einem Medaillen das Lamm mit
Kreuzesfahne und Kelch; ihm entsprechend am Rande die-
Ses Gewölbes einen Mauerkranz mit zwölf Thürmen, aus
welchen die Apostel hervortreten, auf ihren Spruehbändern
die Worte des Glaubensbekenntnisses; unterhalb derselben,
in den Ecken des Gewölbes acht Propheten mit Schrift-
Stellen von der Herrlichkeit Zions. Sie stehen daher hier
als Grundsteine des himmlischen Jerusalems, das durch
jenen Mauerkranz versinnlicht wird. Der Raum zwischen
dem Lamm und der Mauer ist dann noch in sechs Felder
getheilt, in welchen Anfang und Ende der Heilslehre dar-
gestellt sind; die Geburt, die Präsentation im Tempel, die
drei Marien am Grabe, Christus auf dem Wege ilach
Emmaus und demnächst mit den beiden Jüngern am 'l'ische,
und endlich die Ausglessung des heiligen Geistes. Das
Gewölbe des Chorquadrats zeigt dann den Stammbaum
Christi, noch an dem trennenden Gurtbogen Adam und
Eva, darauf in von Weinlaub umrankten Medaillons Abra-
ham, David und endlich die Mutter des Herrn. Von den
daran stossenden Wänden enthält die nördliche zunächst-
die Geschichte Abels und Cains, Opfer, Mord und Strafe,
die südliche theils Moses, wie er den Herrn im feurigen
Büsche schaut llIl(l wie er die eherne Schlange aufrichtet,
theils Abraham, der die Engel bewirthet und seinen Sohn
Zll opfern bereit ist. Auf beiden Seiten im Scheitel des
Bßgenfeldes Gott Vater, dort vom Regenbogen umstrahlt
das Opfer Abels annehmend, hier im feurigen Busche. Im
Südlichen Kreuzarme enthält das Gewölbe in seinen vier
Kappen Christus mit der Jungfrau gemeinschaftlich thronend
nebst den vier und zwanzig Aeltesten und Engelchören. An