Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

Dom 
ZU 
Braunschweig. 
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Kirchen, einzelne statuarische Gestalten, sondern durchweg 
historische Hergänge, die in innere Verbindung gebracht 
sind. Im Mittelpunkte der Vierung als Schlussstein des 
Ganzen sehen wir in einem Medaillen das Lamm mit 
Kreuzesfahne und Kelch; ihm entsprechend am Rande die- 
Ses Gewölbes einen Mauerkranz mit zwölf Thürmen, aus 
welchen die Apostel hervortreten, auf ihren Spruehbändern 
die Worte des Glaubensbekenntnisses; unterhalb derselben, 
in den Ecken des Gewölbes acht Propheten mit Schrift- 
Stellen von der Herrlichkeit Zions. Sie stehen daher hier 
als Grundsteine des himmlischen Jerusalems, das durch 
jenen Mauerkranz versinnlicht wird. Der Raum zwischen 
dem Lamm und der Mauer ist dann noch in sechs Felder 
getheilt, in welchen Anfang und Ende der Heilslehre dar- 
gestellt sind; die Geburt, die Präsentation im Tempel, die 
drei Marien am Grabe, Christus auf dem Wege ilach 
Emmaus und demnächst mit den beiden Jüngern am 'l'ische, 
und endlich die Ausglessung des heiligen Geistes. Das 
Gewölbe des Chorquadrats zeigt dann den Stammbaum 
Christi, noch an dem trennenden Gurtbogen Adam und 
Eva, darauf in von Weinlaub umrankten Medaillons Abra- 
ham, David und endlich die Mutter des Herrn. Von den 
daran stossenden Wänden enthält die nördliche zunächst- 
die Geschichte Abels und Cains, Opfer, Mord und Strafe, 
die südliche theils Moses, wie er den Herrn im feurigen 
Büsche schaut llIl(l wie er die eherne Schlange aufrichtet, 
theils Abraham, der die Engel bewirthet und seinen Sohn 
Zll opfern bereit ist. Auf beiden Seiten im Scheitel des 
Bßgenfeldes Gott Vater, dort vom Regenbogen umstrahlt 
das Opfer Abels annehmend, hier im feurigen Busche. Im 
Südlichen Kreuzarme enthält das Gewölbe in seinen vier 
Kappen Christus mit der Jungfrau gemeinschaftlich thronend 
nebst den vier und zwanzig Aeltesten und Engelchören. An
	        
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