Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

1150 
1200. 
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Bildern des Kalenders und in der häufigen Anwendung der 
einheimischen Tracht, die starke Betonung von Motiven 
der Ilerzlichkeit und Innigkeit, der ausgelassene Humor 
neben dem Ernst der religiösen Darstellungen. Anderer- 
seits aber erhalten sich die Spuren der byzantinisch-autiken 
Tradition, die hier erst so spät eingedrungen war, auch 
länger als in anderen Gegenden. Beispiele des Uebergangs 
von jener älteren zu dieser neueren Weise geben mehrere 
Miniaturwerke aus der zweiten Hälfte des zwölften Jahr- 
hunderts, namentlich eine Bibel (Cotton. Nero. C. IV), 
und ein reich mit sehr eleganten Initialen geschmüektes 
Psalterium (Regia I. D. X), beide im brittischen Museum 
zu London, und der Kommentar des h. Hieronymus über 
den Propheten Jesaias in der bodleyanischen Bibliothek zu 
Oxford, von etwa 1170, wo aber der Maler Hugo (denn 
er hat sich darin porträtirt und genannt) einen ungewöhn- 
lichen Sinn für Formenschönheit entwickelt Später 
finden wir dann die Guaschmalerei vollständig ausgebildet 
und mit einer Schönheit und Mannigfaltigkeit der Farben, 
wie bei keiner anderen Nation, freilich aber nun auch mit 
mehr schematischer Zeichnung und mit geistlosen und lah- 
men Motiven. Beispiele dieser Kunstrichtung sind ein 
Psalter des brittischeu Museums (Arundel, Nro. 157), etwa 
um 1210, Wo die Schwäche des geistigen Theils der Ar- 
beit mit der geschmackvollen Farbenbehandlung auffallend 
eontrastirt, und die etwas spätere Bibel in der Bibliothek 
des Arsenals zu Paris, in der sich ein Laie Manerius aus 
Canterbury als Schreiber nennt im). In einem schon ge- 
gen 1250 geschriebenen Psalter des brittischen Museums 
(Laudsdown, Nro. 420) interessirt uns, bei starker Roh- 
of Art. 
Treasures 
 Waagen, 
91. 
w) Waagen 
V01. 
147: 
149, 15a. 
V01. 
III, 
und Kw. 
England 
in 
und Frankreich III, 288.
	        
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