Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

Das 
französische 
Königthum. 
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Geltung erhielten, ging die Herrschaft mehr und mehr auf 
die nördlichen-an Provinzen über, hauptsächlich auf die, 
Welche die unmittelbare Domäne des französischen König- 
thums ausmachten. Auch hier hatte die Römerzeit tiefe 
Eindrücke hinterlassen, Paris, Rheims und andere Städte 
trugen ihre bleibenden Spuren; aber die dichtere Ansied- 
lung der Franken , und die Verbindung mit den reinger- 
manischen, flandrischen Provinzen und mit den Normannen 
kräftigte das germanische Element und hielt es mit dem 
romanischen im Gleichgewichte. Diese Gegenden Waren 
daher berufen, in socialer und politischer Beziehung eine 
Centralstelle zu Werden. Machtlos, so lange die AulTas- 
sung der Gegensätze in ihrer Reinheit verwaltete, stiegen 
sie rasch und von selbst, als die Zeit der neuen, durch 
Mischung gebildeten Nationalität gekommen War. Es ist 
merkwürdig, wie deutlich sich dies in der politischen Ge- 
schichte zeigt. Das Haus Hugo Capets erlangte seine 
Grösse nicht durch die Kraft eines einzelnen aus ihm ent- 
sprossenen grossen Fürsten, nicht durch eine mächtige 
That, welche die Völker betäubt und unterjocht hätte, 
nicht vermöge eines allgemeinen aus der Erbschaft der 
Cäsarn oder durch die VVeihe der Kirche überkommenen 
Rechtes; es hatte keinen anderen Titel, als dass es das 
Haus der Grafen von Paris, der Herzöge von Francien, 
der Herren der Centralgegend War, in Welcher sich die 
Neigungen der äusseren Provinzen begegneten. Nur da- 
durch bekam jene zweifelhafte Wahl der Pairs und der 
verächtlich gewordene Königsname einen VVerth. Die 
Könige stützten sich zunächst auf ihre Hausmacht, sie er- 
Weiterten dieselbe allinälig, durch privatrechtliche Verträge 
und Benutzung günstiger Umstände, ganz in derselben 
Weise wie die Lehnrechte ihrer Vasallen entstanden waren. 
Sie wurden begünstigt durch den Geist ihres Volkes, der,
	        
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