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Gothischer
Styl
in
Deutschland.
Theile
der
Kirche,
bemerkenswerth.
Vvfährend
nämlich die
der westlichen Hälfte sämmtlich sehr einfach, quadratisch
mit Einkerbungen der Ecken gebildet sind, Wechseln dort
solche einfachen Pfeiler mit reichgegliederteu, deren Peri-
pherie aus grösseren Kreistheilen und Rundstäben oder
Ecken mannigfach zusammengesetzt ist, so jedoch, dass
die Frontseite nach dem Mittelschiffe zu, den viereckigen
Pfeilern entsprechend, stets eine eckige Vorlage hat. Es
ist offenbar ein Versuch, ohne grossen Aufwand die Wir-
kung des gegliederten Bündelpfeilers durch Formsteine zu
erreichen. Die Basis hat noch fast die Gestalt der atti-
sehen, und folgt mit ihrem senkrechten Untersatze dem
Profile des Pfeilers; die Kapitale, fast wie ein dorischer
Echinus ausladend, sind mit flach anliegenden, auf jedem
der grossgebildcten Formsteine sich wiederholenden, ziem-
lich stumpf stylisirten, aber doch zum Theil an einheimi-
sche Pflanzen erinnernden Blättern verziert. Diese Kapitäle
haben aber rings umher gleiche Höhe und tragen nur in
den Seitenschiffen die Gewölbrippen, während für die obe-
ren Gewölbe breite und kräftig gegliederte Dienste von
Consolen aufsteigen, Welche über den Pfeilern angebracht,
alle verschiedener Gestalt und ähnlich Wie die Kapitale mit
Blattwerk verziert sind. Die Scheidbögen sind einfach und
derb, die Gewölbrippen feiner und birnförmig profilirt, aber
beide stehen auch in den Seitenschiffeil, wo sie unmittelbar
von den Kapitälen aufsteigen, in keiner organischen Ver-
bindung mit der Gliederung der Pfeiler. An einem Portale
im Inneren der Klostergebäude sind Gewände und Archi-
volten mit fünf Ordnungen, also ziemlich reich, mit wech-
selnden, theils runden theils birnfijrmigen prolilirlen Stäben
und dazwischen gelegenen Höhlungen gegliedert, die aber
nur aus zwei Formen hervorgegangen sind und mithin sich
wiederholen. Die Balustrarlen einiger Giebelwände des