Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

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Gothischer 
Styl 
in 
Deutschland. 
vierzehnten Jahrhundert, erweckte er , hauptsächlich im 
Mecklenburgischen, dann aber auch theils in Lüneburg, 
theils in Vorpommern, zahlreiche Nachfolge, und wir 
werden hier in der Folgenden Epoche eine Reihe von be- 
deutenden Kirchen keimen lernen, Welche sich, wenn auch 
mit einigen weiteren Modilicationen, genau an das Vorbild 
des Lübecker Baues anschliessen. 
Wenden wir uns jetzt dem Binnenlande zu, so ist zu- 
nächst die Mark Brandenburg zu nennen, welche seit 
der Mitte des Jahrhunderts unter der kräftigen Herrschaft 
der anhaltinischen Markgrafen Johann I. und Otto III. und 
durch die weitere Entwickelung des deutschen und städti- 
schen Elementes mächtig aufbliihete. Ein so plötzliches 
und entschiedenes Anlehnen an französische Gothik, wie 
in der Weitblickenden Handelsstadt Lübeck, konnte hier 
nicht stattfinden; "es machten sich vielmehr in dem ausge- 
dehnten und durch verschiedenartige Colonisation bevölker- 
ten Lande mancherlei Einflüsse geltend. Der Uebergangs- 
styl erhielt sich noch lange; an der St. Lorenzkirche in 
Salzwedel um 1250 erscheint er in höchster Vollendung, 
und in viel späteren Bauten sind seine Spuren noch zu 
erkennen. Um 1270 kommt reiner, frühgothischer Styl in 
Aufnahme, aber die Mönchsorderl bauen ihren Traditionen 
gemäss mit niedrigen Seitenschitfen, wrährend städtische 
Kirchen, wie die St. Nikolauskirche zu Frankfurt an der 
Oder Ü, in frühgothischem, noch mit älteren Reminiscenzen 
gemischten Style, schon die Hallenform zeigen. Zu den 
ersten Bauten des strengen, aber reinen gothischen Styles 
gehört das Langhaus der Klosterkirche zu Lehnin, Welches 
um 1272 den älteren östlichen Theilen angebaut wurde. 
4') v. Quast 
Kunstblatte 1850, 
in 
S. 
dem 
241. 
bereits 
angeführten 
Aufsatze 
im 
deutschen
	        
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