Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Entstehung und Ausbildung des gothischen Styls (Bd. 5 = [2], Bd. 3)

Der 
D 0m 
ZU 
Magdeburg. 
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Ausschmückung der Faeade, namentlich des ziemlich reich 
proiilirten Portales, mag in spätere Zeit fallen. 
Aelter noch mag die Cistercienserkirche in Stadt lloda 
sein, welche an den Langwänden die in dieser Gegend 
fremde Form gekuppelt-er Lancetfenster, an der Giebelwand 
des rechtwinkelig geschlossenen Chores aber schon grös- 
sere, mit primitivem Maasswerk gefüllte Fenster enthält  
Endlich zeigt auch die Kirche des Benedictiner-N0nnen- 
klosters zum heiligen Kreuz bei llleissen, die nach der 
im Jahre 1217 erfolgten Anlage schon im Jahre 1240 
vollendet gewesen sein soll, das Eindringen gothischer 
Formbilduug. Die Klostergebäude haben noch den zier- 
liehen spätromanischen Styl der "sächsischen Gegend, Pfei- 
lerecken mit Auskehlungen, Säulen mit feineren Würfel- 
kapitälen, die hohe Basis mit der sie umfassenden Hülse. 
Auch der Grundriss der Kirche ist noch romanisch, aber 
die Kapitäle der Gewölbdienste, die Rippen der Gewölbe 
und die schlanken Fenster verrathen schon gothische Ten- 
denz Sei). 
Auch bei dem Bau des Domes zirMagdeburg nä- 
herte man sich diesen 'l'endenzen immer mehr. Während 
die Kapellen des Chor-es, wie wir gesehen haben, auf 
französisch-gothischem Grundplane, aber mit romanischen 
Details und gewaltigen Mauern errichtet waren, hat die 
Gallerie schon leichteres Mauerwerk mit Strebepfeilern, das 
Überschiff endlich schlanke zweit-heilige Fenster, die jeden- 
falls auf Maasswerk angelegt waren, obgleich das gegen- 
wärtig darin befindliche aus späterer Zeit herstammen mag. 
Für die Geschichte des Gebäudes haben wir nur wenig 
leitende Daten. Eine VVeihe erfolgte, so viel wir wissen, 
erst im Jahre 1363, und in einer Urkunde von 1'274 klagt 
Puttrich, Abih. I, Band I1, Serie 
Daselbst, Serie Meissen, Taf. 20 
Altenburg, Taf. 
 23. 
36 '
	        
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