Katharinenkirche
ZU
Oppenheim.
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der westliche Chor dem fünfzehnten, die Ausschmückmig
des Langhauses, 'namentlich der prachtvollen Maasswerk-
fenster und Spitzgiebel, dem vorgerückten vierzehnten Jahr-
hundert. Der östliche Chor und die Anlage des Lang-
hauses stammen dagegen aus dem Bau von 1262_ 1317,
VOn Welchem eine handschriftliche Chronik berichtet. Die-
ser östliche Chor hat nun im Wesentlichen dieselbe Anlage
wie der von Ahrweiler, von dem er sich nur dadurch un-
terscheidet, dass die Seitenkapellen hier nicht wie dort von
gleicher Höhe mit der Chemische, sondern bedeutend nie-
driger sind. Das Maasswerk der zweitheiligen Chorfenster
gleicht dem der Kapellenfenster im Kölner Dome, auch die
Basis der Pfeiler des Langhauses ist der dortigen ähnlich,
die Pfeiler selbst haben aber nicht mehr den runden Kern,
sondern sind wirkliche Biindelpfeiler mit tiefen Höhlungen
zwischen den einzelnen Diensten, so dass dieser Bau wie
in geographischer, so auch in architektonischer Beziehung
der Schule von Köhl und der von Strasburg gleich nahe
steht i).
Ausserhalb der Diöcese können wir den Einfluss der
Kölner Schule nur in wenigen Fällen mit Gewissheit nach-
weisen. Sehr entschieden und in grossartiger Weise zeigt
61' sich an der Kathedrale von Utrecht, deren edle For-
men auch dem flüchtigen Reisenden durch ihre Verschie-
denheit von dem gewöhnlichen Style der holländischen Kir-
chen auffallen. Sie hatte fünf Schiffe von bedeutenden Di-
mensioneu, Chormngang und Kapellenkranz; seit dem Ein-
sturz eines Thurmes im Jahre 1674 ist jedoch nur der
Chor nebst dem Unterbau des Thurmes erhalten Der
Ich habe schon oben 482 erwähnt, dass der Chor von
Xanten an St. Bavon in Gent und der von Oppenheim an St. Gengoul
in T0111 wiederholt ist.
und 120.
Abbildungen
bei
Wiebeking
bürgerliche
Baukunst
Taf.
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