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Gothischer
Styl
in
Deutschland.
das Langhaus und die Nebengebäude erst in der zweiten
Hälfte des vierzehnten und bis in das sechszehnte Jahrhun-
dert, und zwar wegen des sparsamen Zuflusses der Mittel
sehr langsam erbaut wurden. Die vollständig erhaltenen
und in vieler Beziehung höchst interessanten Rechnungen
dieser späteren Bauzeit f) ergeben, dass man auch damals
stets fremde Meister zuzog, aus Mainz, aus Wesel, und
wiederholt aus Köln; bei schwierigen Aufgaben werden
auch Wohl mehrere Meister von Köln zur Berathung her-
beigerufen. Geschah dies noch im fünfzelmten Jahrhun-
dert, so wird der Bau des dreizehnten Jahrhunderts, also
einer Zeit, wo der gothische Styl in diesen Gegenden noch
fremd war, gewiss nicht ohne Beihülfe von Köln vorge-
nommen sein, wie dies denn auch die Details unzweideutig
erkennen lassen. Dagegen ist die Anlage eine abweichende
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Stiftskirche zu Xnnfen.
1') Wir verdanken die Mittheilung derselben (Auszüge aus den
Baureehnungen der Victorskirche zu Xanten, 1852) dem zu frühe ver-
storbenen Dr. Schulten. Vgl. darüber Lübke im D. Kunstbl. 1852, S.
426, 434. Abbildungen giebt Schimmel in den Denkmälern Westpha-
lens, Lief. 2, 7.